[1] Hannover d. 2 Aug. 1795
Liebster Wilhelm, ohne Zweifel bist Du wohlbehalten in Braunschweig angekommen, und hoffen wir bald Nachricht davon zu erhalten. Habe herzlichen Dank für Deinen freundschaftlichen Besuch, und wenn es Dir bey uns gefallen hat, so wiederhole ihn bald einmal wieder. Heute nur ein paar Zeilen. Zuerst ein paar Briefe aus Moringen und dann eine Commission. H. Consist. Rath Uhle ist gestern hier gewesen um Dich zu besuchen, – [2] und wie er Dich nicht mehr getroffen, ist er zu meiner Schwiegermutter gekommen, um ihr die Absicht seines Besuches zu sagen. Er intressirt sich sehr lebhaft für Dich und meint, daß Du es jezt in Braunschweig, wo Du schon auf eine vortheilhafte Art bekannt seyest, sehr leicht erhalten würdest, beym Carolino als Professor eingesetzt zu werden, obgleich [3] nicht gerade in Eberts Stelle, doch bey Gelegenheit dieser jetzigen Besetzung. Er räth Dir, Dich deshalb grade zu an Feronce und den Herzog zu wenden. Es kann seyn, daß Du beyden noch durch vorige Empfehlungen bekannt bist, und weiß ich auch nicht gewiß, ob vielleicht Uhle bey seinem letzten Aufenthalte in Braunschweig vor einigen [4] Wochen etwas gehört hat, woraus dieses abzunehmen oder ob diese es bloß ein Einfall von ihm ist, der weiter keine Veranlassung hat. Du mußt es überlegen, was dabey etwa zu thun ist. Ich zweifle nicht, daß es Dir angenehm seyn würde, da es Dich von Deinen jetzigen Planen nicht abziehen würde. Meine Mutter und wir alle würden es uns recht darüber freuen, wenn es glücken und mit Deinen Wünschen übereinstimmen sollte. Julchen und meine Schwiegermutter lassen sich dir bestens empfehlen. K. Schlegel in Eile
Liebster Wilhelm, ohne Zweifel bist Du wohlbehalten in Braunschweig angekommen, und hoffen wir bald Nachricht davon zu erhalten. Habe herzlichen Dank für Deinen freundschaftlichen Besuch, und wenn es Dir bey uns gefallen hat, so wiederhole ihn bald einmal wieder. Heute nur ein paar Zeilen. Zuerst ein paar Briefe aus Moringen und dann eine Commission. H. Consist. Rath Uhle ist gestern hier gewesen um Dich zu besuchen, – [2] und wie er Dich nicht mehr getroffen, ist er zu meiner Schwiegermutter gekommen, um ihr die Absicht seines Besuches zu sagen. Er intressirt sich sehr lebhaft für Dich und meint, daß Du es jezt in Braunschweig, wo Du schon auf eine vortheilhafte Art bekannt seyest, sehr leicht erhalten würdest, beym Carolino als Professor eingesetzt zu werden, obgleich [3] nicht gerade in Eberts Stelle, doch bey Gelegenheit dieser jetzigen Besetzung. Er räth Dir, Dich deshalb grade zu an Feronce und den Herzog zu wenden. Es kann seyn, daß Du beyden noch durch vorige Empfehlungen bekannt bist, und weiß ich auch nicht gewiß, ob vielleicht Uhle bey seinem letzten Aufenthalte in Braunschweig vor einigen [4] Wochen etwas gehört hat, woraus dieses abzunehmen oder ob diese es bloß ein Einfall von ihm ist, der weiter keine Veranlassung hat. Du mußt es überlegen, was dabey etwa zu thun ist. Ich zweifle nicht, daß es Dir angenehm seyn würde, da es Dich von Deinen jetzigen Planen nicht abziehen würde. Meine Mutter und wir alle würden es uns recht darüber freuen, wenn es glücken und mit Deinen Wünschen übereinstimmen sollte. Julchen und meine Schwiegermutter lassen sich dir bestens empfehlen. K. Schlegel in Eile