[1] Hannover d. 1 Novb. 1795
Liebster Wilhelm, mein Brief wird heute sehr laconisch seyn, da ich seit 14 Tagen sehr an einem Geschwür gelitten, welches aber, wie Wichmann sagt, mich gewiß von einer großen Kranckheit gerettet. Ich kann dabei weder gehen, noch stehen, noch sitzen, und muß meine Schmerzen geduldig ertragen. Jezt ist es jedoch schon auf der Beßerung, und hoffe ich, soll es nun geschwind damit gehen.
[2] Ueber die Nachricht von Cruse haben wir uns sehr gefreuet, und dencke ich ihm heute selbst zu schreiben.
Hiebey erfolgt die Quitung von Wilhelmi nebst 1 r. 24 mg. Cour-Müntze, welche meine Frau zurück erhalten hat. Wegen der Tassen, sagt meine Frau, die Dir selbst schreiben wollte, aber abgehalten wird, mögtest Du Dich vorerst nicht weiter bemühen, da sie glaubt, vielleicht in [3] diesem Markte, welche erhalten zu können. – Die paar Bücher, die Du von meines sel. Vaters seinen erstanden hast, habe ich jezt wie ich Dir vielleicht schon gemeldet, von meiner Mutter erhalten, und werde ich erwarten, daß Du mir eine Gelegenheit anweisest, wodurch ich sie überschicken kann. – Da ich eben sehe, daß Wilhelmis Quitung an mich gerichtet ist, so will ich sie lieber aufgewahren.
Fritz hat mir gestern die beyden einliegende Briefe überschic[kt], jeder besonders [4] couvertirt, ohne auch nur eine einzige Zeile dabey zu schreiben.
Da Papens Besuch von Verwandten hatten, sind wir lange in unserer Lectüre unterbrochen worden. Morgen dencken wir aber gewiß den Dante anzufangen. Es freut mich, daß es Dir dort so wohl geht. Lebe ferner recht wohl
Karl Schlegel
Liebster Wilhelm, mein Brief wird heute sehr laconisch seyn, da ich seit 14 Tagen sehr an einem Geschwür gelitten, welches aber, wie Wichmann sagt, mich gewiß von einer großen Kranckheit gerettet. Ich kann dabei weder gehen, noch stehen, noch sitzen, und muß meine Schmerzen geduldig ertragen. Jezt ist es jedoch schon auf der Beßerung, und hoffe ich, soll es nun geschwind damit gehen.
[2] Ueber die Nachricht von Cruse haben wir uns sehr gefreuet, und dencke ich ihm heute selbst zu schreiben.
Hiebey erfolgt die Quitung von Wilhelmi nebst 1 r. 24 mg. Cour-Müntze, welche meine Frau zurück erhalten hat. Wegen der Tassen, sagt meine Frau, die Dir selbst schreiben wollte, aber abgehalten wird, mögtest Du Dich vorerst nicht weiter bemühen, da sie glaubt, vielleicht in [3] diesem Markte, welche erhalten zu können. – Die paar Bücher, die Du von meines sel. Vaters seinen erstanden hast, habe ich jezt wie ich Dir vielleicht schon gemeldet, von meiner Mutter erhalten, und werde ich erwarten, daß Du mir eine Gelegenheit anweisest, wodurch ich sie überschicken kann. – Da ich eben sehe, daß Wilhelmis Quitung an mich gerichtet ist, so will ich sie lieber aufgewahren.
Fritz hat mir gestern die beyden einliegende Briefe überschic[kt], jeder besonders [4] couvertirt, ohne auch nur eine einzige Zeile dabey zu schreiben.
Da Papens Besuch von Verwandten hatten, sind wir lange in unserer Lectüre unterbrochen worden. Morgen dencken wir aber gewiß den Dante anzufangen. Es freut mich, daß es Dir dort so wohl geht. Lebe ferner recht wohl
Karl Schlegel