[1] Jena Dresden d 12. Aug
1798
Seyn Sie schönstens bedankt für die gütige Besorgung meiner Bitten. Wegen der gemachten Auslagen bin ich in Ihrer Schuld und werde nicht ermangeln, sie sogleich bey meiner Zurückkunft in Jena zu berichtigen.
Ich erfreue mich von Herzen der fortdauernden guten Nachrichten von Ihrer Familie. Auf die Wahl der Namen August Wilhelm würde ich mir allerdings etwas eingebildet haben, wenn ich davon gewußt hätte; Sie meldeten mir aber bloß von dem Adolf.
Das Notificationsschreiben von der Universität habe ich erhalten und hier erfolgt meine Antwort, die ich so frey bin bey Ihnen einzuschließen, um sie an die Behörde zu befördern.
Inliegenden Zettel mit der Angabe der zu meinen Vorlesungen gewählten [2] Stunden bitte ich Sie sobald als möglich dem Hofrath Schütz zukommen zu lassen. Die Stunde zu dem Publicum habe ich so bestimmt, wie ich glaubte, daß es am vortheilhaftesten seyn würde, um Zuhörer erwarten zu dürfen. Sollte aber wider Vermuthen eine Collision eintreten, so bitte ich H. Hofrath Schütz, dieselbe Stunde nur auf andre Tage zu setzen; doch behielte ich sie freylich am liebsten auf den Mittwoch und Sonnabend, weil ich alsdann auf den Fall, daß die Privatkollegien zu Stande kommen, nur Einmal 3 Stunden nach einander zu lesen habe. Und doch möchte wollte ich nicht gern später als bis 4 Uhr lesen um kein Licht nöthig zu haben; noch auch die Kollegien auf den Vormittag und Nachmittag vertheilen, um den Tag nicht zu sehr zu zerstückeln.
Der Abgang der Cur- und Liefländer, von denen wir hier die Herren Schiemann und von Firks gesehen haben, ist freylich [3] ein ungünstiger Umstand, grade für das Fach worin ich arbeite.
Ich schicke Ihnen hier die Anzeige von ein paar Schriften, die den Frh. von Brabeck und seine Gallerie betreffen, wovon ich wohl einen besondern Abdruck zu haben wünschte. Sie würden mich verbinden, wenn Sie mir ihn bis zu meiner Ankunft in Jena aufbewahren wollten.
Von der Expedition der ALZ. erbitte ich mir die Rechnung über das Honorar vom Jul. – Dec. 1797, die ich immer noch nicht empfangen habe. Im Februar habe ich 100 r. ausgezahlt erhalten, welches nach meiner ungefähren Rechnung der Betrag der in dem halben Jahre gelieferten Beyträge war. Es müßte mir also ein Theil dieser Summe vorausbezahlt seyn, wenn ich für die seitdem abgedruckten Recc. keine Abschlagszahlung zu fodern haben sollte. [4] Übrigens hat es mit dieser keine Eil – es ist nur, damit ich erfahre wie ich stehe.
Mein Bruder läßt sich bestens empfehlen, und ist sehr erfreut, daß der Aufsatz über W. Meister Ihren Beyfall hat. Noch habe ich nichts von Goethe darüber vernommen Es ist uns lieb, wenn Sie im Athenäum einige Unterhaltung finden – auf Michaelis hoffe ich das 3te St. mitzubringen.
Das Huldigungsgedicht hat, wie man mir aus Berlin schreibt, Aufmerksamkeit erregt und der König selbst hat sich günstig darüber geäußert.
Die herzlichsten Grüße von Carolinen an Sie, Ihre werthe Gattin und Schwägerin und den kleinen Pathen August Wilhelm Adolf. Von unserer Auguste ebenfalls – wir sind alle gesund und vergnügt – meine Frau hat ihre Brunnenkur geendigt und wir genießen noch recht den schönen Aufenthalt. Leben Sie recht wohl.
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
Darf ich die Danksagungsschreiben an die Höfe wohl bis zu meiner Zurückkunft aufschieben?
[1] Ich bitte unterthänig um eilige und schleunige Besorgung der Einlagen besonders der auf die Post.
1798
Seyn Sie schönstens bedankt für die gütige Besorgung meiner Bitten. Wegen der gemachten Auslagen bin ich in Ihrer Schuld und werde nicht ermangeln, sie sogleich bey meiner Zurückkunft in Jena zu berichtigen.
Ich erfreue mich von Herzen der fortdauernden guten Nachrichten von Ihrer Familie. Auf die Wahl der Namen August Wilhelm würde ich mir allerdings etwas eingebildet haben, wenn ich davon gewußt hätte; Sie meldeten mir aber bloß von dem Adolf.
Das Notificationsschreiben von der Universität habe ich erhalten und hier erfolgt meine Antwort, die ich so frey bin bey Ihnen einzuschließen, um sie an die Behörde zu befördern.
Inliegenden Zettel mit der Angabe der zu meinen Vorlesungen gewählten [2] Stunden bitte ich Sie sobald als möglich dem Hofrath Schütz zukommen zu lassen. Die Stunde zu dem Publicum habe ich so bestimmt, wie ich glaubte, daß es am vortheilhaftesten seyn würde, um Zuhörer erwarten zu dürfen. Sollte aber wider Vermuthen eine Collision eintreten, so bitte ich H. Hofrath Schütz, dieselbe Stunde nur auf andre Tage zu setzen; doch behielte ich sie freylich am liebsten auf den Mittwoch und Sonnabend, weil ich alsdann auf den Fall, daß die Privatkollegien zu Stande kommen, nur Einmal 3 Stunden nach einander zu lesen habe. Und doch möchte wollte ich nicht gern später als bis 4 Uhr lesen um kein Licht nöthig zu haben; noch auch die Kollegien auf den Vormittag und Nachmittag vertheilen, um den Tag nicht zu sehr zu zerstückeln.
Der Abgang der Cur- und Liefländer, von denen wir hier die Herren Schiemann und von Firks gesehen haben, ist freylich [3] ein ungünstiger Umstand, grade für das Fach worin ich arbeite.
Ich schicke Ihnen hier die Anzeige von ein paar Schriften, die den Frh. von Brabeck und seine Gallerie betreffen, wovon ich wohl einen besondern Abdruck zu haben wünschte. Sie würden mich verbinden, wenn Sie mir ihn bis zu meiner Ankunft in Jena aufbewahren wollten.
Von der Expedition der ALZ. erbitte ich mir die Rechnung über das Honorar vom Jul. – Dec. 1797, die ich immer noch nicht empfangen habe. Im Februar habe ich 100 r. ausgezahlt erhalten, welches nach meiner ungefähren Rechnung der Betrag der in dem halben Jahre gelieferten Beyträge war. Es müßte mir also ein Theil dieser Summe vorausbezahlt seyn, wenn ich für die seitdem abgedruckten Recc. keine Abschlagszahlung zu fodern haben sollte. [4] Übrigens hat es mit dieser keine Eil – es ist nur, damit ich erfahre wie ich stehe.
Mein Bruder läßt sich bestens empfehlen, und ist sehr erfreut, daß der Aufsatz über W. Meister Ihren Beyfall hat. Noch habe ich nichts von Goethe darüber vernommen Es ist uns lieb, wenn Sie im Athenäum einige Unterhaltung finden – auf Michaelis hoffe ich das 3te St. mitzubringen.
Das Huldigungsgedicht hat, wie man mir aus Berlin schreibt, Aufmerksamkeit erregt und der König selbst hat sich günstig darüber geäußert.
Die herzlichsten Grüße von Carolinen an Sie, Ihre werthe Gattin und Schwägerin und den kleinen Pathen August Wilhelm Adolf. Von unserer Auguste ebenfalls – wir sind alle gesund und vergnügt – meine Frau hat ihre Brunnenkur geendigt und wir genießen noch recht den schönen Aufenthalt. Leben Sie recht wohl.
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
Darf ich die Danksagungsschreiben an die Höfe wohl bis zu meiner Zurückkunft aufschieben?
[1] Ich bitte unterthänig um eilige und schleunige Besorgung der Einlagen besonders der auf die Post.