[1] Hochzuverehrenster Herr u Freund jez kan ich Ihr güthiges Schreiben was ich durch Ihre liebe Schwester hier her geschickt bekommen, erst beantworten. Sie ersuchen mich schriftlich für Ihre Werke etwas zu arbeiten, schon dem Herrn Büchhändler Fröhlich, durch welchen Sie mir von dieser Arbeit wissen liesen, sagte ich wie gerne ich daß annehmen wolte, auch hofte ich daß Sie zufrieden mit mir gewesen wären, volglich hätte es mir auch Ruf gebracht worauf ich jez so sehr sehen muß –
Diese Umrisse zu machen ist grade nicht so angenehm wie das Malen, man studiert indessen [2] doch sehr dabey u gewiß wolte ich Ihnen mit Vergnügen zeigen wie gerne ich für Sie etwas arbeidete, wen ich diesen Sommer so viel Zeit hätte Ihr anerbieten anzunehmen. Ehe ich nun nach Dresden komme u da arbeiten kann verget noch so viel Zeit, daß ich nur meine schon längst bestelte Arbeit wo eins für den Herzog von Weimar ist, vertig werden kan, da die Gallerie wie Sie selbst wissen so kurze Zeit nur des Tages offen ist, u zu Michaeli ist sie ganz geschlossen kommendes Frühjahr wie Ihnen bekant ist wird es den wieder geöfnet, solte Ihre Arbeit [3] bis dahin warten könen so solte es mich recht freuen Ihnen noch mit meinen wönigen Talent dienen zu können. Daß Sie so groß müthig Theil nehmen an mir mich auf muntern um den Preis mit zu arbeiten, danke ich Ihnen recht herzlich mein werthester Freund ich habe die Journale gelesen u weiß den Gegenstand der vorgeschrieben ist für mich ist es sehr schwer ich habe freilich zu wönig noch gemacht als das ich gleich bey Durchlesung hätte Bilder in die jdee bekommen können, hätte ich freie wahl [4] hätte ich mir doch auch gewagt etwaß zu machen, wen man sich den gegenstand wehlen darf ist es viel leichter.
Verzeien Sie mein geschmiere gerne schrieb ich besser wen ich es besser könte, ich empfehle mich in Ihre fernere Freundschaft mein Hochzuverehrenster Freund empfehlen Sie mich Ihre Frau Gemahlin zu genaden ich verbleibe mit aller nur möglichen achtung Ihr ganz gehorsamster Diener Franz Garreis.
Viele Grüße von H. Reichardt er Trägt mir auf auch Ihnen zu sagen daß er das Vergnügen haben wird zu anfang des July Sie zu sehen u sich freud Ihren Be[s]uch wenn Sie nach Berlin xx reißen werden
[3] Giebichenstein d. 26d.
Juny
1799
Diese Umrisse zu machen ist grade nicht so angenehm wie das Malen, man studiert indessen [2] doch sehr dabey u gewiß wolte ich Ihnen mit Vergnügen zeigen wie gerne ich für Sie etwas arbeidete, wen ich diesen Sommer so viel Zeit hätte Ihr anerbieten anzunehmen. Ehe ich nun nach Dresden komme u da arbeiten kann verget noch so viel Zeit, daß ich nur meine schon längst bestelte Arbeit wo eins für den Herzog von Weimar ist, vertig werden kan, da die Gallerie wie Sie selbst wissen so kurze Zeit nur des Tages offen ist, u zu Michaeli ist sie ganz geschlossen kommendes Frühjahr wie Ihnen bekant ist wird es den wieder geöfnet, solte Ihre Arbeit [3] bis dahin warten könen so solte es mich recht freuen Ihnen noch mit meinen wönigen Talent dienen zu können. Daß Sie so groß müthig Theil nehmen an mir mich auf muntern um den Preis mit zu arbeiten, danke ich Ihnen recht herzlich mein werthester Freund ich habe die Journale gelesen u weiß den Gegenstand der vorgeschrieben ist für mich ist es sehr schwer ich habe freilich zu wönig noch gemacht als das ich gleich bey Durchlesung hätte Bilder in die jdee bekommen können, hätte ich freie wahl [4] hätte ich mir doch auch gewagt etwaß zu machen, wen man sich den gegenstand wehlen darf ist es viel leichter.
Verzeien Sie mein geschmiere gerne schrieb ich besser wen ich es besser könte, ich empfehle mich in Ihre fernere Freundschaft mein Hochzuverehrenster Freund empfehlen Sie mich Ihre Frau Gemahlin zu genaden ich verbleibe mit aller nur möglichen achtung Ihr ganz gehorsamster Diener Franz Garreis.
Viele Grüße von H. Reichardt er Trägt mir auf auch Ihnen zu sagen daß er das Vergnügen haben wird zu anfang des July Sie zu sehen u sich freud Ihren Be[s]uch wenn Sie nach Berlin xx reißen werden
[3] Giebichenstein d. 26d.
Juny
1799