[1] Leipzig d. 30 April 1799.
Ew. Wohlgeb.
nahm ich mir vor ohngefähr sechs Wochen die Freyheit ein Exemplar von den zwey ersten Theilen meiner „Erinnerungen“ und von dem ersten, meiner „Charaktere“ zu übersenden, mit dem Wunsche, Ihnen etwas näher bekannt, und mit der Bitte, wo möglich bald recensiert zu werden. Ohngeachtet Sie mir das Vergnügen, einige Worte von Ihnen zu lesen, nicht gemacht haben, so glaube ich doch daß diese Sachen richtig bey Ihnen angekommen sind; ohngeachtet ich befürchten könnte, daß Sie mein Andrängen beleidigt hätte, hoffe ich doch das Gegentheil, da ich es wünsche. Deshalb sende ich Ihnen hierbey den dritten Theil jener ersten Schrift, mit demselben Wunsche und derselben Bitte, wie die ersten. Die Empfehlungen der neu. deutsch. Bibliothek lassen mich gleichgültig, weil sie nichts als Empfehlungen, und Empfehlungen dieser Bibliothek sind. Könnte dieser dritte Theil zugleich mit angezeigt werden, so wäre es mir um deswillen wichtig, weil man mit ihm doch absehen kann, wohinaus ich eigentlich will.
[2] Bis ich so glüklich bin, eine Anzeige in der Jen. Literat. Zeitg zu lesen, bleiben beyde Schriften liegen ohne von mir fortgesezt zu werden: denn, nach dieser meiner Bitte an Sie, nehme ich solches Schweigen für eine Erklärung, daß man sie keiner Anzeige werth halte. Ich besorge nicht, daß Sie hierin eine gewisse Animosität oder Bitterkeit ahnden werden, die mir so höchst lächerlich ist; sondern bin überzeugt, daß Sie die Bezeigung meiner aufrichtigen Hochachtung für aufrichtig annehmen werden.
Ihr
ergebener Diener
Friedrich Rochlitz.
N. S.
Noch Ein Wort. Man lieset so oft aus Gefälligkeit ein Alphabet; haben Sie die Güte und lesen Sie aus Gefälligkeit gegen mich einen Bogen – den, von Seite 297 an in diesem dritten Theile. Finden Sie diesen ganz verwerflich, so verwerfen Sie auch mein Buch und mich dazu.
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Ew. Wohlgeb.
nahm ich mir vor ohngefähr sechs Wochen die Freyheit ein Exemplar von den zwey ersten Theilen meiner „Erinnerungen“ und von dem ersten, meiner „Charaktere“ zu übersenden, mit dem Wunsche, Ihnen etwas näher bekannt, und mit der Bitte, wo möglich bald recensiert zu werden. Ohngeachtet Sie mir das Vergnügen, einige Worte von Ihnen zu lesen, nicht gemacht haben, so glaube ich doch daß diese Sachen richtig bey Ihnen angekommen sind; ohngeachtet ich befürchten könnte, daß Sie mein Andrängen beleidigt hätte, hoffe ich doch das Gegentheil, da ich es wünsche. Deshalb sende ich Ihnen hierbey den dritten Theil jener ersten Schrift, mit demselben Wunsche und derselben Bitte, wie die ersten. Die Empfehlungen der neu. deutsch. Bibliothek lassen mich gleichgültig, weil sie nichts als Empfehlungen, und Empfehlungen dieser Bibliothek sind. Könnte dieser dritte Theil zugleich mit angezeigt werden, so wäre es mir um deswillen wichtig, weil man mit ihm doch absehen kann, wohinaus ich eigentlich will.
[2] Bis ich so glüklich bin, eine Anzeige in der Jen. Literat. Zeitg zu lesen, bleiben beyde Schriften liegen ohne von mir fortgesezt zu werden: denn, nach dieser meiner Bitte an Sie, nehme ich solches Schweigen für eine Erklärung, daß man sie keiner Anzeige werth halte. Ich besorge nicht, daß Sie hierin eine gewisse Animosität oder Bitterkeit ahnden werden, die mir so höchst lächerlich ist; sondern bin überzeugt, daß Sie die Bezeigung meiner aufrichtigen Hochachtung für aufrichtig annehmen werden.
Ihr
ergebener Diener
Friedrich Rochlitz.
N. S.
Noch Ein Wort. Man lieset so oft aus Gefälligkeit ein Alphabet; haben Sie die Güte und lesen Sie aus Gefälligkeit gegen mich einen Bogen – den, von Seite 297 an in diesem dritten Theile. Finden Sie diesen ganz verwerflich, so verwerfen Sie auch mein Buch und mich dazu.
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