[1] Dessau d. 13 Märtz 1797.
Mit Jubel-Schall, ein Eil Furier,
siehʼ nur die blutʼgen Sporen!
Er bringet frohe Botschaft dir,
vom Knäblein, mir gebohren:
so eile denn, und wünsche Glük,
dem Meister zu dem Meisterstük!
–
Hier lieget er, blikt um sich her
als müssʼ ihm jeder weichen;
auch gäb es, wenn er einzig wär,
gewiß nicht seines Gleichen:
Drum lieber Freund so wünsche Glük,
dem Herrn Pappa zum Meisterstük.
[2] Siehʼ nur die große Dichter-Stirn,
mit Philosophen-Runtzeln;
Sein Auge funkelt wie Gestirn,
von Wonne strömʼt sein Schmunzeln.
So sattle denn, und wünsch Glük,
dem frohen Freund zum Meisterstük!
–
Sieh wie ihm schon die Wangen Glühn,
beyʼm Tränkchen von Camillen;
wie werden erst sie Purpur glühn,
wenn wir mit Wein ihn stillen.
Drum säume nicht, und wünsche Glük
dem Mütterchen zum Meisterstük.
[3] Siehʼ wie ihm schon das Herzchen schlägt,
im hochgewölbten Bußen..
Ich wette drauf es hüpfft und frägt,
bereits schon nach den Mußen.
Auf dann mein Freund, und wünsche Glük,
dem Väterchen zum Meisterstük.
Zum Mahler ist er, zweifle nit,
de par le fort ersehen:
er war ja schon, ich weiß womit,
als er erschien versehen.
Drum Lieber, Lieber, wünsch uns Glük,
zum meisterhafften Meisterstük!!!
[4] Mögen doch auch Sie lieber Freund sich bald eine ähnliche Lobrede halten können. Diesen Wunsch überreiche ich zugleich, nebst meinem ergebensten Hände-Kuß der Frau Räthin.
Viel hertzliches von allen den Meinigen.
Die Wöchnerin nebst dem Kind, befindet sich über alle Erwartung wohl. – Uber alle Erwartung sage ich; denn der ungeduldige Knabe, überraschte sie um einige Wochen früher, gerade da sie an einem hefftigen Brust-Fieber krank lag. Theilen Sie doch gefällig diese Nachricht H. u Fr Hufland mit.
Zugleich unsere eherbietigen Grüße.
Fr. Tischbein.
Mit Jubel-Schall, ein Eil Furier,
siehʼ nur die blutʼgen Sporen!
Er bringet frohe Botschaft dir,
vom Knäblein, mir gebohren:
so eile denn, und wünsche Glük,
dem Meister zu dem Meisterstük!
–
Hier lieget er, blikt um sich her
als müssʼ ihm jeder weichen;
auch gäb es, wenn er einzig wär,
gewiß nicht seines Gleichen:
Drum lieber Freund so wünsche Glük,
dem Herrn Pappa zum Meisterstük.
[2] Siehʼ nur die große Dichter-Stirn,
mit Philosophen-Runtzeln;
Sein Auge funkelt wie Gestirn,
von Wonne strömʼt sein Schmunzeln.
So sattle denn, und wünsch Glük,
dem frohen Freund zum Meisterstük!
–
Sieh wie ihm schon die Wangen Glühn,
beyʼm Tränkchen von Camillen;
wie werden erst sie Purpur glühn,
wenn wir mit Wein ihn stillen.
Drum säume nicht, und wünsche Glük
dem Mütterchen zum Meisterstük.
[3] Siehʼ wie ihm schon das Herzchen schlägt,
im hochgewölbten Bußen..
Ich wette drauf es hüpfft und frägt,
bereits schon nach den Mußen.
Auf dann mein Freund, und wünsche Glük,
dem Väterchen zum Meisterstük.
Zum Mahler ist er, zweifle nit,
de par le fort ersehen:
er war ja schon, ich weiß womit,
als er erschien versehen.
Drum Lieber, Lieber, wünsch uns Glük,
zum meisterhafften Meisterstük!!!
[4] Mögen doch auch Sie lieber Freund sich bald eine ähnliche Lobrede halten können. Diesen Wunsch überreiche ich zugleich, nebst meinem ergebensten Hände-Kuß der Frau Räthin.
Viel hertzliches von allen den Meinigen.
Die Wöchnerin nebst dem Kind, befindet sich über alle Erwartung wohl. – Uber alle Erwartung sage ich; denn der ungeduldige Knabe, überraschte sie um einige Wochen früher, gerade da sie an einem hefftigen Brust-Fieber krank lag. Theilen Sie doch gefällig diese Nachricht H. u Fr Hufland mit.
Zugleich unsere eherbietigen Grüße.
Fr. Tischbein.