[1] Jena d. 14 Sept 97
Liebster Freund!
Schade, daß Sie nicht eine Viertelstunde länger geblieben sind, es wäre Ihnen schlimm gegangen. Gleich bey meiner Zurückkunft fand ich beyliegenden Brief vor, den ich Ihnen gern durch einen reitenden Boten nachgeschickt hätte. Lesen Sie nur! – Potz – Blitz – Donnerwetter – alle Xxxxxx alle-Hagel-tausend-Schok Schwerenoth – Kreuzbataillon – Mohren-Pestilenz! es ist also mit den Holländischen Subscribenten noch nicht in Richtigkeit? Liebster Göschen, ich muß Sie dringend bitten, die Sache unverzüglich zu besorgen: Sie sehen wohl, daß mein guter Nahme dabey gefährdet ist; denn was werden die Leute anders denken, als daß ich die Gelder nicht richtig ausgezahlt habe? – Diese Leute müssen doch noch keinen Brief von Ihnen empfangen haben, sonst hätten [2] Sie sich ja unmittelbar an Sie wenden können; und wie bey dem regelmäßigen Gange der Posten Briefe verloren gegangen seyn sollten, ist mir nicht begreiflich. Die Addressen müßten falsch gewesen seyn, ich habe sie Ihnen aber doch gewiß alle richtig angegeben.
Ich wollte Tischbein hatte Redlichs Addresse, und bestimmt angegeben im Nahmen welcher Subskribenten er den Wieland verlangt. Ich vermuthe im Nahmen folgender vier:
Lestevenon }
Helmold } zu Haarlem Große 4 Ausgabe.
Hoofmann }
Scherenberg, zu Ba Baren in der Provinz Utrecht.
kl. Ausg. No 3.
Dieß Die beyden ersten nennt Tischbein auch ausdrücklich; alle vier sind Millionärs. Sie können also dreist alle sechs Lieferungen hinschicken, da die Leute so ausdrücklich ihren Wieland verlangen, [3] und gewiß seyn, daß sie Ihnen den Preis richtig bezahlen werden. Allenfalls müßten sie ihnen ein Haus in Hamburg angeben, wo sie die Zahlung verrichten könnten, denn zwischen Ams Holland und Leipzig giebt es ja gar keinen förmlichen Wechselkurs.
Die 3 Quart Ex. für die Haarlemer thun Sie nur in Ein Paket, daß sie am besten an Lestevenon addressiren können, da er eines der vorzüglichsten Häupter der jetzigen Regierung ist, so x ist er auch in ganz Holland bekannt. Thun Sie dieß ja mit der nächsten fahrenden Post; am besten wohl über Braunschweig und Osnabrück auf Naarden, von wo aus es denn zu Wasser nach Amsterdam u Haarlem geht. Das Paket a Ex. für Scherenberg könnten Sie an den Postmeister von Naarden addressiren, denn [4] Naarden liegt nahe bey Baren, und der dortige Postmeister Hesshuyzen & Comp übernimmt dergleichen Bestellungen.
Daß nun ja auch die übrigen Subskribenten auf das schleunigste befriedigt werden. Wenn Sie noch einen Geschäftsträger zu Holland dazu brauchen so erkundigen Sie sich bey Tischbein nach Redlichs Addresse. Dieser ist ein thätiger, redlicher Mann und übernimmt es gewiß gern. – Noch einmal, bester Göschen, wenn Sie mich lieb haben schleunige Besorgung.
Tausend Grüße an die Ihrigen Auch von meiner Frau, die aber gar nicht wohl ist und den ganzen Nachmittag gestern u heute den Sopha gehütet hat. Sie hat ein Flußfieber und dabey x entsetzliche Kopfschmerzen.
Der Ihrige Schlegel
höchste Eil.
[1] Schlegel
empf. d. 16: 7br.
beantw. Dato
Liebster Freund!
Schade, daß Sie nicht eine Viertelstunde länger geblieben sind, es wäre Ihnen schlimm gegangen. Gleich bey meiner Zurückkunft fand ich beyliegenden Brief vor, den ich Ihnen gern durch einen reitenden Boten nachgeschickt hätte. Lesen Sie nur! – Potz – Blitz – Donnerwetter – alle Xxxxxx alle-Hagel-tausend-Schok Schwerenoth – Kreuzbataillon – Mohren-Pestilenz! es ist also mit den Holländischen Subscribenten noch nicht in Richtigkeit? Liebster Göschen, ich muß Sie dringend bitten, die Sache unverzüglich zu besorgen: Sie sehen wohl, daß mein guter Nahme dabey gefährdet ist; denn was werden die Leute anders denken, als daß ich die Gelder nicht richtig ausgezahlt habe? – Diese Leute müssen doch noch keinen Brief von Ihnen empfangen haben, sonst hätten [2] Sie sich ja unmittelbar an Sie wenden können; und wie bey dem regelmäßigen Gange der Posten Briefe verloren gegangen seyn sollten, ist mir nicht begreiflich. Die Addressen müßten falsch gewesen seyn, ich habe sie Ihnen aber doch gewiß alle richtig angegeben.
Ich wollte Tischbein hatte Redlichs Addresse, und bestimmt angegeben im Nahmen welcher Subskribenten er den Wieland verlangt. Ich vermuthe im Nahmen folgender vier:
Lestevenon }
Helmold } zu Haarlem Große 4 Ausgabe.
Hoofmann }
Scherenberg, zu Ba Baren in der Provinz Utrecht.
kl. Ausg. No 3.
Dieß Die beyden ersten nennt Tischbein auch ausdrücklich; alle vier sind Millionärs. Sie können also dreist alle sechs Lieferungen hinschicken, da die Leute so ausdrücklich ihren Wieland verlangen, [3] und gewiß seyn, daß sie Ihnen den Preis richtig bezahlen werden. Allenfalls müßten sie ihnen ein Haus in Hamburg angeben, wo sie die Zahlung verrichten könnten, denn zwischen Ams Holland und Leipzig giebt es ja gar keinen förmlichen Wechselkurs.
Die 3 Quart Ex. für die Haarlemer thun Sie nur in Ein Paket, daß sie am besten an Lestevenon addressiren können, da er eines der vorzüglichsten Häupter der jetzigen Regierung ist, so x ist er auch in ganz Holland bekannt. Thun Sie dieß ja mit der nächsten fahrenden Post; am besten wohl über Braunschweig und Osnabrück auf Naarden, von wo aus es denn zu Wasser nach Amsterdam u Haarlem geht. Das Paket a Ex. für Scherenberg könnten Sie an den Postmeister von Naarden addressiren, denn [4] Naarden liegt nahe bey Baren, und der dortige Postmeister Hesshuyzen & Comp übernimmt dergleichen Bestellungen.
Daß nun ja auch die übrigen Subskribenten auf das schleunigste befriedigt werden. Wenn Sie noch einen Geschäftsträger zu Holland dazu brauchen so erkundigen Sie sich bey Tischbein nach Redlichs Addresse. Dieser ist ein thätiger, redlicher Mann und übernimmt es gewiß gern. – Noch einmal, bester Göschen, wenn Sie mich lieb haben schleunige Besorgung.
Tausend Grüße an die Ihrigen Auch von meiner Frau, die aber gar nicht wohl ist und den ganzen Nachmittag gestern u heute den Sopha gehütet hat. Sie hat ein Flußfieber und dabey x entsetzliche Kopfschmerzen.
Der Ihrige Schlegel
höchste Eil.
[1] Schlegel
empf. d. 16: 7br.
beantw. Dato