[1] Jena d. 18 Jan 99.
Ihre Einlage habe ich sogleich an die Redaction der ALZ befördert, und die Ankündigung zur baldigsten Einrückung dringend empfohlen. Ich habe nicht nöthig gefunden zu dem was Sie gesagt, etwas von unsrer Seite über die Fortdauer des Athen. hinzuzusetzen. Die baldige Erscheinung des dritten Stücks wird am kräftigsten jenem verbreiteten Gerücht vom Aufhören unsrer Zeitschrift entgegenarbeiteten; und die Gutmüthigkeit, womit sich die litterarischen Zwischenträger haben angelegen seyn lassen, sie ins Publicum zu bringen, verdient keine weitere Notiz, eben so wenig als die kläglichen Angriffe, die gegen die ersten Stücke geschehen sind.
Jetzt bin ich mit Eifer auf das zweyte vierte Stück des Athen. bedacht – ich wünschte sehr, daß es noch zur Ostermesse fertig werden könnte. Unter andern habe ich ihm ein Gedicht von einigem Umfange bestimmt. – Mein Bruder hat Ihnen von meiner Absicht gesagt, eine allgemeine Kritik der sämtlichen Wielandischen Werke zu geben. Diese Arbeit halte ich sonst nicht für sehr schwer – nur wegen der großen Anzahl der durchzulesenden Bände erfodert sie Muße, die ich aber in den Sommermonaten zu gewinnen hoffe.
Sie erfreuen mich durch Ihre Geneigtheit, auch außer dem Athenäum Arbeiten von mir in ihren Verlag zu [2] nehmen. Für jetzt sind alle Kräfte, die mir mein Amt übrig läßt, fast ausschließend dem Shakspeare und dieser Unternehmung gewidmet: vielleicht habe ich Ihnen aber in einiger Zeit Vorschläge zu thun.
Auf Ostern habe ich wahrscheinlich das Vergnügen Ihre persönliche Bekanntschaft zu stiften. Indessen bin ich mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
AWSchlegel
An
Herrn Frölich
Buchhändler
in Berlin
1799.
A W. Schlegel.
Ihre Einlage habe ich sogleich an die Redaction der ALZ befördert, und die Ankündigung zur baldigsten Einrückung dringend empfohlen. Ich habe nicht nöthig gefunden zu dem was Sie gesagt, etwas von unsrer Seite über die Fortdauer des Athen. hinzuzusetzen. Die baldige Erscheinung des dritten Stücks wird am kräftigsten jenem verbreiteten Gerücht vom Aufhören unsrer Zeitschrift entgegenarbeiteten; und die Gutmüthigkeit, womit sich die litterarischen Zwischenträger haben angelegen seyn lassen, sie ins Publicum zu bringen, verdient keine weitere Notiz, eben so wenig als die kläglichen Angriffe, die gegen die ersten Stücke geschehen sind.
Jetzt bin ich mit Eifer auf das zweyte vierte Stück des Athen. bedacht – ich wünschte sehr, daß es noch zur Ostermesse fertig werden könnte. Unter andern habe ich ihm ein Gedicht von einigem Umfange bestimmt. – Mein Bruder hat Ihnen von meiner Absicht gesagt, eine allgemeine Kritik der sämtlichen Wielandischen Werke zu geben. Diese Arbeit halte ich sonst nicht für sehr schwer – nur wegen der großen Anzahl der durchzulesenden Bände erfodert sie Muße, die ich aber in den Sommermonaten zu gewinnen hoffe.
Sie erfreuen mich durch Ihre Geneigtheit, auch außer dem Athenäum Arbeiten von mir in ihren Verlag zu [2] nehmen. Für jetzt sind alle Kräfte, die mir mein Amt übrig läßt, fast ausschließend dem Shakspeare und dieser Unternehmung gewidmet: vielleicht habe ich Ihnen aber in einiger Zeit Vorschläge zu thun.
Auf Ostern habe ich wahrscheinlich das Vergnügen Ihre persönliche Bekanntschaft zu stiften. Indessen bin ich mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
AWSchlegel
An
Herrn Frölich
Buchhändler
in Berlin
1799.
A W. Schlegel.