[1] Jena 10. Nov. 1800.
Ich danke Ihnen recht sehr für die Bestätigung, die Sie mir von Carolinens Wiederherstellung zu geben die Freundschaft gehabt haben. Ich ahndet’ es wohl, da ich einen Brief von ihr ganz gewiß erwarten konnte. – Zuverläßig ist sie auch in Braunschweig nicht immer vorsichtig; besonders bin ich dem französ[ischen] Theater nicht gut, wo viel Wind und Zugluft ist, und man leicht den Schnupfen bekommt. Ich hoffe, sie ist nun ganz hergestellt, sollte dieß aber nicht seyn, so bitte ich Sie angelegentlichst um die Güte, mich soviel möglich keinen Posttag [2] ohne Nachricht zu lassen, da die Ungewißheit, in der ich schweben muß, mir das Schreklichste ist.
Wissen Sie denn, daß Schillers Musenallmanach gar nicht erscheint? Dagegen soll jezt der junge Mensch, der Seckendorf, ein poëtisches Magazin, oder was es sonst seyn mag herausgeben, worin auch Schiller, die Imhof u.s.w. ihre Sachen geben.
Das poëtische Taschenbuch wird nun ohne Zweifel bald ganz entschieden seyn. Wie froh wäre ich, ˹mich˺ mit würdigen Beiträgen anschliessen zu können. Allein ich befinde mich [3] hier jezt in einer solchen prosaischen Lage, daß ich schwerlich sobald etwas Neues zu Stande bringe. – Ein Lied jedoch kann ich Ihnen anbieten.
Leben Sie recht wohl. Ich hoffe, in Kurzem das Vergnügen zu haben, Etwas von Ihnen zu lesen. Caroline schreibt mir wenigstens, daß Sie sehr fleißig sind.
Ihr
ergebenster
Schelling.
N. S. Da Sie doch auch von Bardilis Logik Notiz genommen haben, so lesen Sie, wenn Sie Gelegenheit haben, in den neuesten Blättern der Erlanger Lit.Zeitung eine Recens[ion] die außerdem, [4] daß sie einen recht wahren Begriff jenes Unsinns giebt, auch Jacobi und Reinhold das Nöthige angedeihen läßt und Geist und Ausdruk nach fast bloß von Fichte selbst seyn kann.
Herrn \ Prof. Schlegel \ gegenw. in \ Braunschweig.
Ich danke Ihnen recht sehr für die Bestätigung, die Sie mir von Carolinens Wiederherstellung zu geben die Freundschaft gehabt haben. Ich ahndet’ es wohl, da ich einen Brief von ihr ganz gewiß erwarten konnte. – Zuverläßig ist sie auch in Braunschweig nicht immer vorsichtig; besonders bin ich dem französ[ischen] Theater nicht gut, wo viel Wind und Zugluft ist, und man leicht den Schnupfen bekommt. Ich hoffe, sie ist nun ganz hergestellt, sollte dieß aber nicht seyn, so bitte ich Sie angelegentlichst um die Güte, mich soviel möglich keinen Posttag [2] ohne Nachricht zu lassen, da die Ungewißheit, in der ich schweben muß, mir das Schreklichste ist.
Wissen Sie denn, daß Schillers Musenallmanach gar nicht erscheint? Dagegen soll jezt der junge Mensch, der Seckendorf, ein poëtisches Magazin, oder was es sonst seyn mag herausgeben, worin auch Schiller, die Imhof u.s.w. ihre Sachen geben.
Das poëtische Taschenbuch wird nun ohne Zweifel bald ganz entschieden seyn. Wie froh wäre ich, ˹mich˺ mit würdigen Beiträgen anschliessen zu können. Allein ich befinde mich [3] hier jezt in einer solchen prosaischen Lage, daß ich schwerlich sobald etwas Neues zu Stande bringe. – Ein Lied jedoch kann ich Ihnen anbieten.
Leben Sie recht wohl. Ich hoffe, in Kurzem das Vergnügen zu haben, Etwas von Ihnen zu lesen. Caroline schreibt mir wenigstens, daß Sie sehr fleißig sind.
Ihr
ergebenster
Schelling.
N. S. Da Sie doch auch von Bardilis Logik Notiz genommen haben, so lesen Sie, wenn Sie Gelegenheit haben, in den neuesten Blättern der Erlanger Lit.Zeitung eine Recens[ion] die außerdem, [4] daß sie einen recht wahren Begriff jenes Unsinns giebt, auch Jacobi und Reinhold das Nöthige angedeihen läßt und Geist und Ausdruk nach fast bloß von Fichte selbst seyn kann.
Herrn \ Prof. Schlegel \ gegenw. in \ Braunschweig.