[1] Steinau, d. 30 Octobr. 1798.
Mit Freuden eile ich Ihnen die neue Ausgabe meines Gedichts, zu der Sie die Veranlassung gaben, zuzusenden. Ich nehme mir die Freyheit, sie Ihnen als einen Beweis meiner Dankbarkeit und Hochachtung, und, wenn Sie mir erlauben, als ein Denkmal der Freundschaft, zu überreichen, die durch gemeinschaftliche Kunstliebe begründet ward. Ihr Freund Göschen hat, wie Sie sehen werden, es an seinem Kunstfleiße nicht fehlen lassen, und ich bin ihm dafür auf immer verpflichtet. Aber die Künstler, oder vielmehr nur der Kupferstecher Schumann, hat uns in unsern Erwartungen getäuscht. Ich habe eine Probe davon gesehen, [2] wie er die schönen Veithschen Zeichnungen ausgeführt hat, und muß H. Göschens Behauptung beystimmen, daß dergleichen Landschaften nicht geschickt sind, neben so viel typographischer Schönheit im Publikum zu erscheinen. Unser ganzes Vertrauen setzen wir nun auf den Dresdener Künstler, den Sie mir selber als einen gefühlvollen Mann und geschickten Meister schildern. H. Göschen klagt bitterlich, daß ihn der Kupferstecher von einer Zeit zur anderen aufgezogen, und ihn endlich doch angeführt habe. Alles dieses habe ihm, schreibt er, viel Verdruß gemacht. − Ueber Entwurf und Ausführung des Titelkupfers wünschte [3] ich Ihre Meynung zu hören.
Zwey Druckfehler wären in der schönen Ausgabe anzuzeigen gewesen; ich habe die Anzeige selbst verbeten. Der eine ist p. 18. Z. 6. befindlich, wo es Meers statt Meeres heißen soll, den der gx verständige Leser selbst verbessern, und der Kundige mir nicht anrechnen wird. Der andere p. 19. Z. 13. wo Glutstrom in Glutsturm verwandelt ist. Ich glaube Sie werden mir Recht geben, wenn ich H. Göschen die Freude ließ, keine Anzeige davon machen zu dürfen.
Anliegenden Brief werden Sie die Güte haben an H. Professor Hufeland zu befördern.
[4] Leben Sie recht wohl, mein theurer und verehrter Freund, und bleiben Sie überzeugt, daß ich lebenslang bin
Ihr
ganz eigner
Neubeck.
Mit Freuden eile ich Ihnen die neue Ausgabe meines Gedichts, zu der Sie die Veranlassung gaben, zuzusenden. Ich nehme mir die Freyheit, sie Ihnen als einen Beweis meiner Dankbarkeit und Hochachtung, und, wenn Sie mir erlauben, als ein Denkmal der Freundschaft, zu überreichen, die durch gemeinschaftliche Kunstliebe begründet ward. Ihr Freund Göschen hat, wie Sie sehen werden, es an seinem Kunstfleiße nicht fehlen lassen, und ich bin ihm dafür auf immer verpflichtet. Aber die Künstler, oder vielmehr nur der Kupferstecher Schumann, hat uns in unsern Erwartungen getäuscht. Ich habe eine Probe davon gesehen, [2] wie er die schönen Veithschen Zeichnungen ausgeführt hat, und muß H. Göschens Behauptung beystimmen, daß dergleichen Landschaften nicht geschickt sind, neben so viel typographischer Schönheit im Publikum zu erscheinen. Unser ganzes Vertrauen setzen wir nun auf den Dresdener Künstler, den Sie mir selber als einen gefühlvollen Mann und geschickten Meister schildern. H. Göschen klagt bitterlich, daß ihn der Kupferstecher von einer Zeit zur anderen aufgezogen, und ihn endlich doch angeführt habe. Alles dieses habe ihm, schreibt er, viel Verdruß gemacht. − Ueber Entwurf und Ausführung des Titelkupfers wünschte [3] ich Ihre Meynung zu hören.
Zwey Druckfehler wären in der schönen Ausgabe anzuzeigen gewesen; ich habe die Anzeige selbst verbeten. Der eine ist p. 18. Z. 6. befindlich, wo es Meers statt Meeres heißen soll, den der gx verständige Leser selbst verbessern, und der Kundige mir nicht anrechnen wird. Der andere p. 19. Z. 13. wo Glutstrom in Glutsturm verwandelt ist. Ich glaube Sie werden mir Recht geben, wenn ich H. Göschen die Freude ließ, keine Anzeige davon machen zu dürfen.
Anliegenden Brief werden Sie die Güte haben an H. Professor Hufeland zu befördern.
[4] Leben Sie recht wohl, mein theurer und verehrter Freund, und bleiben Sie überzeugt, daß ich lebenslang bin
Ihr
ganz eigner
Neubeck.