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August Wilhelm von Schlegel an Georg Joachim Göschen

[1] Jena d. 7 Nov. 1796
Werthester Freund!
Hier schicke ich Ihnen, unsrer Verabredung gemäß, den Überrest des Manuscriptes von Romeo und den ganzen Sommernachtstraum. Alles ist in der besten Ordnung und fertig, gleich so in die Druckerey geschickt zu werden. Haben Sie nun die Güte, es mit dem Andern, was ich Ihnen zurückließ, aufzubewahren, und sogleich nur mit wenigen Zeilen an Michaelis zu melden, daß das Manuscript von zwey Stücken Shakespeareʼs bey Ihnen liegt. Fügen Sie allenfalls den Rath hinzu, diese Unternehmung aufzugeben, denn ich befürchte, wenn er auch jetzt das Honorar zahlt, geräth doch nachher der Druck in Stocken, und das wäre mir sehr ungelegen. Ich habe auf mehrere Briefe gar keine Antwort von ihm, und daher alle Ursache zu vermuthen, daß [2] er nicht zahlen wird. Ich werde nun auch durchaus nicht länger warten, als die kürzeste Zeit, die hinreicht, von Strelitz aus Antwort zu haben: etwa ein vierzehn Tage.
Meine Sachen sind von Leipzig hier angekommen: meine Frau und ich, wir danken Ihnen beyde von ganzem Herzen für die gütige Besorgung. Alles ist glücklich angekommen, nur das Exemplar vom Wieland hat durch die Unvorsichtigkeit des Einpackers etwas gelitten. Mehrere Bogen sind beschädigt, doch nur einer ist völlig unbrauchbar geworden. Sie werden mich sehr verbinden, wenn Sie mir diesen wieder ersetzen wollen. Es ist L im Zwanzigsten Bande.
Welch ein Vergnügen würde ich mir daraus machen, Ihnen und Ihrer lieben Gattin bey mehrerer Muße wie in der Messe meine Shakespearischen Arbeiten [3] vorzulesen. Ihre Reise nach Weimar ist doch nicht zu Wasser geworden? Ich höre ja nichts davon. – Sie werden doch bey uns vorsprechen, wenn es noch dazu kommt. Kommen Sie nur, Sie werden sich freuen, uns so hübsch eingerichtet zu finden. Meine Frau ist ein paar Tage nicht recht wohl gewesen. Sie vereinigt sich mit mir zu Empfehlungen an Sie und an alle die Ihrigen. – Melden Sie doch Michaelis die Ankunft des Manuscriptes mit nächster Post: es liegt mir gar zu sehr daran, die Sache so bald wie möglich entschieden zu sehen. Leben Sie wohl, bester Freund.
Der Ihrige
A. W. Schlegel
[4]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  beilegen  Shakespeare, William: Romeo und Julia [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  beilegen  Shakespeare, William: Ein Sommernachtstraum [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen  Michaelis, Salomon
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen  Shakespeare, William: Ein Sommernachtstraum [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen  Shakespeare, William: Romeo und Julia [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen lassen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen lassen  Shakespeare, William: Ein Sommernachtstraum [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Manuskript  ankündigen lassen  Shakespeare, William: Romeo und Julia [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  Geldmangel  vermuten  Michaelis, Salomon
  • Schlegel, August Wilhelm von  Buchsendung  empfangen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  Buchsendung  danken  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schelling, Caroline von  Buchsendung  danken  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  Beschädigung  mitteilen  Wieland, Christoph Martin: Sämmtliche Werke
  • Schlegel, August Wilhelm von  Ersetzung  erbitten  Wieland, Christoph Martin: Sämmtliche Werke
  • Schlegel, August Wilhelm von  Ersetzung  erbitten  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  vorlesen  Shakespeare, William: Dramatische Werke [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
  • Schlegel, August Wilhelm von  vorlesen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  vorlesen  Göschen, Johanna Henriette
  • Schlegel, August Wilhelm von  Reiseplan  erfragen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  einladen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  Gesundheit  mitteilen  Schelling, Caroline von
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Carl Friedrich
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Charlotte
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Georg Joachim, der Jüngere
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Johanna Henriette
  • Schelling, Caroline von  grüßen  Göschen, Wilhelm Heinrich
  • Schelling, Caroline von  grüßen lassen  Schlegel, August Wilhelm von
  • Schelling, Caroline von  grüßen lassen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen  Göschen, Carl Friedrich
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen  Göschen, Charlotte
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen  Göschen, Georg Joachim, der Jüngere
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen  Göschen, Johanna Henriette
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen  Göschen, Wilhelm Heinrich
  • Schlegel, August Wilhelm von  grüßen lassen  Göschen, Georg Joachim, der Ältere
Briefkopfdaten
  • Datum: Montag, 7. November 1796
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel ·
  • Empfänger: Georg Joachim Göschen ·
  • Absendeort: Jena · ·
  • Empfangsort: Leipzig · ·
Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliographische Angabe: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 40.
Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37113
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.3,Nr.23(6)
  • Blatt-/Seitenzahl: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 17,3 x 10,6 cm
Sprache
  • Deutsch

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