[1] Jena den 30 Januar 1801
Verehrter Mann!
Schon längst würde ich mir die Freiheit genommen haben, Sie mit einer Bitte zu belästigen, wenn ich nicht bis jezt die schöne Hoffnung gehegt hätte, in Jena Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, wo ich sie Ihnen dann mündlich vorgetragen haben würde. Da aber nun auch der lezte Strahl dieser Hoffnung verschwunden ist, so werden Sie entschuldigen, daß ich mich mit meiner Angelegenheit schriftlich an Sie wende. – Ich werde auf 1802 einen Musen-Almanach herausgeben, und wünschte innig, daß Ihr glänzender Name meine poetische Sammlung hebe, und in dem Kranze als eine nie welkende Blume erscheine. Wollen Sie meinen Wunsch erfüllen, wollen Sie mich mit einem Beitrage von [2] Ihrer Hand beehren, so werden Sie mich sehr verbinden, und mich auf immer Ihnen verpflichten. Nach allen möglichen Rücksichten soll Ihr Beitrag honorirt werden, so daß von meiner Seite nichts zu thun übrig bleibt, um mich mit Ihrer Güte in ein gleiches Verhältniß zu stellen, ob ich gleich zweifle, Sie je völlig entschädigen zu können. Lassen Sie mich, wenn es Ihnen möglich ist, keine Fehlbitte thun! – Übrigens aber werden Sie es nicht unbillig finden, daß ich in jedem Falle, Sie mögen mein kühnes Verlangen gütigst erfüllen, oder unerfüllt lassen, spätestens im Anfange des März auf eine Antwort von Ihnen hoffe, die ich, um Ihnen nicht doppelte Mühe zu machen, unfrankirt erwarte. Ich empfehle mich Ihrer unschäzbaren Gewogenheit und nenne mich mit Hochachtung
Ihr ergebner Diener
J. B. Vermehren
[3]
P. S. So eben war ich bey Ihrem Herrn Bruder, der die Gefälligkeit mir zu erweisen versprach, diesen Brief in den seinigen einzuschliessen. – Ich glaube, daß ein schäzbarer Umgang mit demselben, mich bey Ihnen, verehrter Mann, in kein ungünstiges Licht stellt. –
[4]
Verehrter Mann!
Schon längst würde ich mir die Freiheit genommen haben, Sie mit einer Bitte zu belästigen, wenn ich nicht bis jezt die schöne Hoffnung gehegt hätte, in Jena Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, wo ich sie Ihnen dann mündlich vorgetragen haben würde. Da aber nun auch der lezte Strahl dieser Hoffnung verschwunden ist, so werden Sie entschuldigen, daß ich mich mit meiner Angelegenheit schriftlich an Sie wende. – Ich werde auf 1802 einen Musen-Almanach herausgeben, und wünschte innig, daß Ihr glänzender Name meine poetische Sammlung hebe, und in dem Kranze als eine nie welkende Blume erscheine. Wollen Sie meinen Wunsch erfüllen, wollen Sie mich mit einem Beitrage von [2] Ihrer Hand beehren, so werden Sie mich sehr verbinden, und mich auf immer Ihnen verpflichten. Nach allen möglichen Rücksichten soll Ihr Beitrag honorirt werden, so daß von meiner Seite nichts zu thun übrig bleibt, um mich mit Ihrer Güte in ein gleiches Verhältniß zu stellen, ob ich gleich zweifle, Sie je völlig entschädigen zu können. Lassen Sie mich, wenn es Ihnen möglich ist, keine Fehlbitte thun! – Übrigens aber werden Sie es nicht unbillig finden, daß ich in jedem Falle, Sie mögen mein kühnes Verlangen gütigst erfüllen, oder unerfüllt lassen, spätestens im Anfange des März auf eine Antwort von Ihnen hoffe, die ich, um Ihnen nicht doppelte Mühe zu machen, unfrankirt erwarte. Ich empfehle mich Ihrer unschäzbaren Gewogenheit und nenne mich mit Hochachtung
Ihr ergebner Diener
J. B. Vermehren
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P. S. So eben war ich bey Ihrem Herrn Bruder, der die Gefälligkeit mir zu erweisen versprach, diesen Brief in den seinigen einzuschliessen. – Ich glaube, daß ein schäzbarer Umgang mit demselben, mich bey Ihnen, verehrter Mann, in kein ungünstiges Licht stellt. –
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