[Wittenberg, nach Mitte Juni 1794.]
G[eehrter] M[ann].
Ich sehe Sie vielleicht nie wieder, bester Freymann: Abschied nehmen thue ich nicht gern mündlich. Vergeben Sie mir also, wenn ich Ihnen wenigstens mit diesen wenigen Zeilen noch die Achtung und Freundschaft bezeuge, die ich vom ersten Augenblick unsrer Bekanntschaft für Sie faßte, und die mir die lebhafteste Theilnahme an Ihren Schicksalen einflößten. Wie innig wünscht ich Ihr täthiger Freund seyn zu können, und wenigstens so unabhängig zu seyn, um Ihr freywilliger Begleiter zu seyn und so dem wohlwollenden Triebe meines Herzens zu folgen! Jezt muß ich mich begnügen, Ihnen das herzlichste Lebewol zu sagen und Ihnen wenigstens das zu wünschen, was Ihr Geist und Herz verdient. Vergessen Sie so bald als möglich im frohsten Lebensgefühl die unangenehmen Augenblicke Ihres hiesigen Aufenthalts; und seh ich Sie einst wieder, so hoff ich, daß Sie sich alsdann guthmütig auch errinnern Ihres
Sie innig hochschätzenden Freundes
Fridrich von Hardenberg.
G[eehrter] M[ann].
Ich sehe Sie vielleicht nie wieder, bester Freymann: Abschied nehmen thue ich nicht gern mündlich. Vergeben Sie mir also, wenn ich Ihnen wenigstens mit diesen wenigen Zeilen noch die Achtung und Freundschaft bezeuge, die ich vom ersten Augenblick unsrer Bekanntschaft für Sie faßte, und die mir die lebhafteste Theilnahme an Ihren Schicksalen einflößten. Wie innig wünscht ich Ihr täthiger Freund seyn zu können, und wenigstens so unabhängig zu seyn, um Ihr freywilliger Begleiter zu seyn und so dem wohlwollenden Triebe meines Herzens zu folgen! Jezt muß ich mich begnügen, Ihnen das herzlichste Lebewol zu sagen und Ihnen wenigstens das zu wünschen, was Ihr Geist und Herz verdient. Vergessen Sie so bald als möglich im frohsten Lebensgefühl die unangenehmen Augenblicke Ihres hiesigen Aufenthalts; und seh ich Sie einst wieder, so hoff ich, daß Sie sich alsdann guthmütig auch errinnern Ihres
Sie innig hochschätzenden Freundes
Fridrich von Hardenberg.