[Grüningen, den 19. September 1795. Sonnabend]
Herr Jesus! Denk Dir, liebes Brüderchen – aus der ganzen projectirten Reise wird nichts – und das blos aus Laune. Der V[ater] reißt nicht. J[äger] reißt nicht; wenigstens seine Frau und Tochter nicht. S[ophie] bleibt folglich auch zu Hause – Du glaubst nicht, wie ich erstaunte. Ey nun! wer weiß, warum es so kommt. Der V[ater] hat mich aber dringend gebeten, Dich ja so lebhaft, als möglich, zu dem Kauf der Polacken aufzufordern. Ich bitte Dich, gib Dir alle Mühe deshalb – Er ist außerordentlich darauf verstauert. Den Preis zwischen 10-12 L[ouis]dors hat er Dir wahrscheinlich selbst festgesezt. Alle lassen Dich bitten die Pferde selbst herzubringen. Ich bitte Dich nur, alle Precautionen anzuwenden, um nicht betrogen zu werden. Ich bleibe meinem Plane getreu. Auf allen Fall komm ich in der Zahlwoche nach Weißenfels. Mehr mündlich. Denn dis wird wohl der vorlezte Brief seyn. Morgen ist hier Hochzeit – Erasmus läßt die M[a chère] vorzüglich grüßen. Mit den beyden Leutchen ists nicht richtig. Das ist ein Gefrage nach dem Erasmus – Wir beyde sind nur Schildhalter. Ich habe auch das mächtige Bedanke mich von S[ophie] für das Carlsbader Kästchen vergessen. Mündlich hätte es ein Kuß werden können. Kurz die künftige, wills Gott, Schwägerinn ist den beyden H[er]rn Schwägern schreckbar gut – das ist erstaunend. Karoline will sich auch noch besser bey Erasmus für das Körbchen bedanken.
Ich habe Sie recht lange nicht gesehn. Lebt wohl – liebe Kinder. Eure neue Familie ist euch, wie immer und ewig zu gethan. Die Danscour hüpft aus dem Köberchen, wenn Sie an Euch denkt – Die Kinder lieben euch, wie Brüder – die Mimi schwazt unaufhörlich vom Jäger und Kalchen. Alle Ihre Haare will sie euch schicken und will wissen, was ihr mit den bereits Überschickten gemacht habt. Lebet wohl – Ihr wißt, daß Euch keiner mehr achtet und liebt, als Euer
treuer F. v. Hardenberg
Herr Jesus! Denk Dir, liebes Brüderchen – aus der ganzen projectirten Reise wird nichts – und das blos aus Laune. Der V[ater] reißt nicht. J[äger] reißt nicht; wenigstens seine Frau und Tochter nicht. S[ophie] bleibt folglich auch zu Hause – Du glaubst nicht, wie ich erstaunte. Ey nun! wer weiß, warum es so kommt. Der V[ater] hat mich aber dringend gebeten, Dich ja so lebhaft, als möglich, zu dem Kauf der Polacken aufzufordern. Ich bitte Dich, gib Dir alle Mühe deshalb – Er ist außerordentlich darauf verstauert. Den Preis zwischen 10-12 L[ouis]dors hat er Dir wahrscheinlich selbst festgesezt. Alle lassen Dich bitten die Pferde selbst herzubringen. Ich bitte Dich nur, alle Precautionen anzuwenden, um nicht betrogen zu werden. Ich bleibe meinem Plane getreu. Auf allen Fall komm ich in der Zahlwoche nach Weißenfels. Mehr mündlich. Denn dis wird wohl der vorlezte Brief seyn. Morgen ist hier Hochzeit – Erasmus läßt die M[a chère] vorzüglich grüßen. Mit den beyden Leutchen ists nicht richtig. Das ist ein Gefrage nach dem Erasmus – Wir beyde sind nur Schildhalter. Ich habe auch das mächtige Bedanke mich von S[ophie] für das Carlsbader Kästchen vergessen. Mündlich hätte es ein Kuß werden können. Kurz die künftige, wills Gott, Schwägerinn ist den beyden H[er]rn Schwägern schreckbar gut – das ist erstaunend. Karoline will sich auch noch besser bey Erasmus für das Körbchen bedanken.
Ich habe Sie recht lange nicht gesehn. Lebt wohl – liebe Kinder. Eure neue Familie ist euch, wie immer und ewig zu gethan. Die Danscour hüpft aus dem Köberchen, wenn Sie an Euch denkt – Die Kinder lieben euch, wie Brüder – die Mimi schwazt unaufhörlich vom Jäger und Kalchen. Alle Ihre Haare will sie euch schicken und will wissen, was ihr mit den bereits Überschickten gemacht habt. Lebet wohl – Ihr wißt, daß Euch keiner mehr achtet und liebt, als Euer
treuer F. v. Hardenberg