Weißenfels: den 16ten Julius [1799]. [Dienstag]
Du verlangst, bestes Väterchen, in Deinem Briefe mein Curriculum Vitae academicae – dies ist kurz dieses:
Mich. 90 gieng ich nach Jena.
Mich. 91, nach Leipzig.
Ostern 93, nach Wittenberg.
Am 14ten Junius 1794 ward ich daselbst examinirt.
Im Herbst 1794. kam ich nach Tennstedt.
Anfangs 1796 ward ich bey den Salinen verpflichtet.
Im December 1797 gieng ich nach Freyberg.
Pfingsten 99 kam ich nach Weißenfels zurück.
Wir haben uns sehr über die Nachrichten von Deinem Wolbefinden gefreut. Gott gebe nur, daß Dir und den Geschwistern das Bad recht zusagen möge. Von Töplitz aus wirst Du wohl mehr von Deinem Dresdner Aufenthalt schreiben. Hier bey uns ist nichts Neues vorgefallen – Wohl sind wir. Faudels Nachrichten haben mich in der That sehr gefreut – ich gönne dem Minister alles Mögliche, Gute. Ich wünsche nur, daß Du einen guten Freund in Töplitz trifst, der mit Dir plaudert, und Dich gut unterhält. Die bisherige trockne Witterung wird Dich guter Laune gemacht haben. Von Salinenaffairen schreib’ ich Dir nicht eher, bis ich mit meinen Touren zu Rande bin, und Artern besucht habe – dann sollst Du einen vollständigen Bericht über den Zustand der Salinen und Kohlenwercke erhalten. Meister Hilde bessert sich und der Doctor glaubt an seine Genesung.
Ich bin jezt oft in Gedanken bey euch: – in den schattigen Gängen des Schloßgartens – und der Fasanerie zu Dorn – auf den Höhen des Schloßbergs und des Berges hinter den Garten. Vergiß nur den Milleschauner und Aussig nicht.
Auf eure Erzählungen freu ich mich sehr.
Wenn euch nur Gott recht gesund macht, so wollen wir recht froh seyn.
Lebe wohl – bestes Väterchen.
Grüße die Geschwister herzlich. Künftig ein Mehreres.
Mit kindlicher Ehrfurcht
Dein
unterthäniger, Dich
herzlichliebender Sohn
Fridrich von Hardenberg.
Du verlangst, bestes Väterchen, in Deinem Briefe mein Curriculum Vitae academicae – dies ist kurz dieses:
Mich. 90 gieng ich nach Jena.
Mich. 91, nach Leipzig.
Ostern 93, nach Wittenberg.
Am 14ten Junius 1794 ward ich daselbst examinirt.
Im Herbst 1794. kam ich nach Tennstedt.
Anfangs 1796 ward ich bey den Salinen verpflichtet.
Im December 1797 gieng ich nach Freyberg.
Pfingsten 99 kam ich nach Weißenfels zurück.
Wir haben uns sehr über die Nachrichten von Deinem Wolbefinden gefreut. Gott gebe nur, daß Dir und den Geschwistern das Bad recht zusagen möge. Von Töplitz aus wirst Du wohl mehr von Deinem Dresdner Aufenthalt schreiben. Hier bey uns ist nichts Neues vorgefallen – Wohl sind wir. Faudels Nachrichten haben mich in der That sehr gefreut – ich gönne dem Minister alles Mögliche, Gute. Ich wünsche nur, daß Du einen guten Freund in Töplitz trifst, der mit Dir plaudert, und Dich gut unterhält. Die bisherige trockne Witterung wird Dich guter Laune gemacht haben. Von Salinenaffairen schreib’ ich Dir nicht eher, bis ich mit meinen Touren zu Rande bin, und Artern besucht habe – dann sollst Du einen vollständigen Bericht über den Zustand der Salinen und Kohlenwercke erhalten. Meister Hilde bessert sich und der Doctor glaubt an seine Genesung.
Ich bin jezt oft in Gedanken bey euch: – in den schattigen Gängen des Schloßgartens – und der Fasanerie zu Dorn – auf den Höhen des Schloßbergs und des Berges hinter den Garten. Vergiß nur den Milleschauner und Aussig nicht.
Auf eure Erzählungen freu ich mich sehr.
Wenn euch nur Gott recht gesund macht, so wollen wir recht froh seyn.
Lebe wohl – bestes Väterchen.
Grüße die Geschwister herzlich. Künftig ein Mehreres.
Mit kindlicher Ehrfurcht
Dein
unterthäniger, Dich
herzlichliebender Sohn
Fridrich von Hardenberg.