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Karl von Hardenberg to Novalis TEI-Logo

Lützen, den 5. September 1795 [Sonnabend]
Es würde mir sehr weh thun, meinen lezten Brief [vom 30. August] den Du erhalten haben wirst, geschrieben zu haben, wüßt ich nicht, daß ich ihn Dir, mein guter Bruder, geschickt hätte, dir, der auch bey dem Ausbruche tobender Leidenschaften Mitleiden mit mir hätte. Du, der mit Erasmus mein bester wärmster und einziger Freund wärest. Du kennst mich ja, lieber Friz, aber ich bin nun einmal so, daß ich nicht leicht über diese Leidenschaft kommen kann, vielleicht ein großer Fehler in meiner Lebensphilosophie [. . .] iezt ist das Toben vorbey, und ich lebe wieder ein paar Tage in G[rüningen] und ich denke die alte Heiterkeit soll sich wieder finden. Erasmus schrieb mir, er glaubte ich hätte G[rüningen] vergessen, aber das gewiß nicht, habe ich ie nach G[rüningen] gedacht, so ist es iezt, ich freue mich unendlich, Euch zu sehen, vor künftigen Monat wird es aber wohl nicht geschehen.
Hier überschicke ich Dir ein Carlsbader Kästgen, ein Präsent von Erasmus an S[ophie] [. . .] Herzliche Grüße an S[ophie] C[aroline] F[ridericke Mandelsloh] M[utter], Danscour und allen.
Metadata Concerning Header
  • Date: Samstag, 5. September 1795
  • Sender: Karl von Hardenberg ·
  • Recipient: Novalis ·
  • Place of Dispatch: Lützen · ·
  • Place of Destination: Tennstedt ·
Printed Text
  • Bibliography: Novalis: Schriften. Tagebücher, Briefwechsel, Zeitgenössische Zeugnisse. Hg. v. Richard Samuel, Hans-Joachim Mähl und Gerhard Schulz. Bd. 4. Stuttgart u.a. 1975, S. 392‒393.
Manuscript
  • Provider: Handschrift verschollen
Language
  • German

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