Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
Jeannette Danscour to Novalis
[Grüningen, 11. Oktober 1795, Sonntag]
Endlich ist Caroline den Tag wo Sie uns verlaßen haben, zu mitag in Begleidung der Frau von Mandelsloh, und Fräulein von Goldacker hier angekommen, beyde Busenfreundinen bezeugten ein großes enpressement nach Ihnen mon tres cher, die Mandelsloh, hatt mich bald dodt gemacht mit Fragen, sie wolde durchaus von mir wißen warum Sie sie nicht mehr besuchten, sie sagte sie hätte Sie gewiß nicht beleidiget, sie hätte Ihnen zwar was gesagt, was Sie aber durchaus von ihr hätten wißen wollen, kurtz und gut Sie könnten sie nicht leiden, das wisse sie schon längst, ach! und Caroline frug mich auch so ängstlich ob Sie noch böße mit ihr weren, ich versicherte ihr aber das gegentheil, sie schien mir aber doch nicht ganz zu trauen, sie wünscht sich augenscheinlich davon überzeugen zu können, die beyden Bußenfreundinen fahren nach Tisch gleich wieder fort, und haben mir tausend empfehlung[en] an Ihnen aufgetragen, heute ist es der zweite Kirmsetag, unßere Gäste sind gewesen, das ganze Ni[e]beckersche Haus mit seinem anhang. Dieser ist noch hier, das liderliche zeug tobt das man sein eigen wort nicht hören kann, alles ist wohl und vergnügt und wünscht es Ihnen auch zu sein, Ihren beyden Herrn Brüde[r]n mache ich einen tiefen Kniks; mehr kann ich für ietz nicht schreiben wegen mangel an Zeit und Pappier, sein Sie doch so gütig und bringen mir eine halbe Elle paille atlas mit von der Mese, leben Sie wohl, ich bin wie immer Ihre Danscour.
Caroline hat auch ein baar Zeilen an Ihnen schreiben wollen, aber es wird wohl für dieses mal nichts daraus werden weil Selmnitzens noch da sind, die wilden Teufels lassen ihr keine Ruh. Heute sagte der Vater „ich gebe einen Batzen wen Hardenberg hier were.“
ach! Das ist eine Pappiernoht, ja ja!
Endlich ist Caroline den Tag wo Sie uns verlaßen haben, zu mitag in Begleidung der Frau von Mandelsloh, und Fräulein von Goldacker hier angekommen, beyde Busenfreundinen bezeugten ein großes enpressement nach Ihnen mon tres cher, die Mandelsloh, hatt mich bald dodt gemacht mit Fragen, sie wolde durchaus von mir wißen warum Sie sie nicht mehr besuchten, sie sagte sie hätte Sie gewiß nicht beleidiget, sie hätte Ihnen zwar was gesagt, was Sie aber durchaus von ihr hätten wißen wollen, kurtz und gut Sie könnten sie nicht leiden, das wisse sie schon längst, ach! und Caroline frug mich auch so ängstlich ob Sie noch böße mit ihr weren, ich versicherte ihr aber das gegentheil, sie schien mir aber doch nicht ganz zu trauen, sie wünscht sich augenscheinlich davon überzeugen zu können, die beyden Bußenfreundinen fahren nach Tisch gleich wieder fort, und haben mir tausend empfehlung[en] an Ihnen aufgetragen, heute ist es der zweite Kirmsetag, unßere Gäste sind gewesen, das ganze Ni[e]beckersche Haus mit seinem anhang. Dieser ist noch hier, das liderliche zeug tobt das man sein eigen wort nicht hören kann, alles ist wohl und vergnügt und wünscht es Ihnen auch zu sein, Ihren beyden Herrn Brüde[r]n mache ich einen tiefen Kniks; mehr kann ich für ietz nicht schreiben wegen mangel an Zeit und Pappier, sein Sie doch so gütig und bringen mir eine halbe Elle paille atlas mit von der Mese, leben Sie wohl, ich bin wie immer Ihre Danscour.
Caroline hat auch ein baar Zeilen an Ihnen schreiben wollen, aber es wird wohl für dieses mal nichts daraus werden weil Selmnitzens noch da sind, die wilden Teufels lassen ihr keine Ruh. Heute sagte der Vater „ich gebe einen Batzen wen Hardenberg hier were.“
ach! Das ist eine Pappiernoht, ja ja!