Hubertsburg, den 10. November 1795. [Dienstag]
Bester Fritz.
Die Freude über Deinen Brief, der halb in Gr[üningen] und halb in Tennstedt geschrieben war, machte mich stumm! Daß unsere Liebe untereinander das einzige ist, was mich so unaussprechlich glücklich macht, das wurde mir in jenem Augenblicke so fühlbar, daß mir die Freudentränen in den Augen standen, und ich hätte niederknien und anbeten mögen vor dem großen schaffenden Geiste, der die wärmste, zärtlichste Liebe zu den Menschen zur Grundlage meines Charakters machte.
Ich kann Dir heute nicht viel antworten, bester Fritz, die Zeit ist zu kurz und mein Kopf zu wüst, da ich in diesem Augenblicke von der Jagd zurückkomme, die ich aber nicht eigentlich mitgeritten bin.
Was Du von dem Alten schreibst, darin hast Du sehr recht, daß ich das falsch gemacht habe, ich will Dir aber schon noch einmal mündlich mehr darüber sagen, insofern ich einigermaßen dabei zu entschuldigen bin! – –
Ich gehe morgen mit Miltitz auf ein oder zwei Tage nach Siebeneichen, wenn ich von da zurückkomme, so wünschte ich doch zu wissen, wenn eher Du aus Thüringen nach Weißenfels NB. partim oder eines Teils gingest, denn mit dem andern Teile sind wir ja beide immer in Gr[üningen], nämlich mit dem [...]. Ich küsse Euch alle, lieber, bester Junge, mit vollem Herzen – Bis auf Weihnachten ist ja nicht mehr lange hin! – – –
Ich hätte nie geglaubt, daß gute Menschen einen andern noch besser machen könnten, aber Du, lieber Fritz, und Deine liebe Familie, Ihr macht mich täglich besser, je mehr ich Euch von Tage zu Tage lieber gewinne! Nächstens ein mehreres; ich lebe indessen nur für Euch, jeder meiner Augenblicke ist Euch heilig; tausendmal grüße und küsse ich Euch alle und alles was in Grüningen Odem und Leben hat. Sorge nur für Deine mir überaus teure Gesundheit und schenke auch in Grüningen, wie bisher, einige Augenblicke
Deinem Erasmus.
Bester Fritz.
Die Freude über Deinen Brief, der halb in Gr[üningen] und halb in Tennstedt geschrieben war, machte mich stumm! Daß unsere Liebe untereinander das einzige ist, was mich so unaussprechlich glücklich macht, das wurde mir in jenem Augenblicke so fühlbar, daß mir die Freudentränen in den Augen standen, und ich hätte niederknien und anbeten mögen vor dem großen schaffenden Geiste, der die wärmste, zärtlichste Liebe zu den Menschen zur Grundlage meines Charakters machte.
Ich kann Dir heute nicht viel antworten, bester Fritz, die Zeit ist zu kurz und mein Kopf zu wüst, da ich in diesem Augenblicke von der Jagd zurückkomme, die ich aber nicht eigentlich mitgeritten bin.
Was Du von dem Alten schreibst, darin hast Du sehr recht, daß ich das falsch gemacht habe, ich will Dir aber schon noch einmal mündlich mehr darüber sagen, insofern ich einigermaßen dabei zu entschuldigen bin! – –
Ich gehe morgen mit Miltitz auf ein oder zwei Tage nach Siebeneichen, wenn ich von da zurückkomme, so wünschte ich doch zu wissen, wenn eher Du aus Thüringen nach Weißenfels NB. partim oder eines Teils gingest, denn mit dem andern Teile sind wir ja beide immer in Gr[üningen], nämlich mit dem [...]. Ich küsse Euch alle, lieber, bester Junge, mit vollem Herzen – Bis auf Weihnachten ist ja nicht mehr lange hin! – – –
Ich hätte nie geglaubt, daß gute Menschen einen andern noch besser machen könnten, aber Du, lieber Fritz, und Deine liebe Familie, Ihr macht mich täglich besser, je mehr ich Euch von Tage zu Tage lieber gewinne! Nächstens ein mehreres; ich lebe indessen nur für Euch, jeder meiner Augenblicke ist Euch heilig; tausendmal grüße und küsse ich Euch alle und alles was in Grüningen Odem und Leben hat. Sorge nur für Deine mir überaus teure Gesundheit und schenke auch in Grüningen, wie bisher, einige Augenblicke
Deinem Erasmus.