Lützen, den 23. November 1795 [Montag]
Lieber Fritz. Was gestern war, werde ich gewiß nicht vergessen, der Tag sollte mir Kummer über Kummer bringen, Dein Brief drückte allen das Siegel auf; Du hast sehr recht mit dem Anfänge Deines Briefes, wenn wir es nur erst so weit gebracht hätten. Den Himmel habe ich denn doch gedankt, daß die Gefahr vorüber ist, und Du wieder heiter und froh sein kannst; man lernt die Gabe des Frohsinns nicht eher schätzen, als wenn man sie nicht besitzt, Gott gebe, daß Du nie wieder so eine Störung verlebst; Schreiben kann ich Dir jetzt nichts; mündlich sollst Du viel erfahren – Du erhältst hier zwar nur 1/4 Hundert, aber da ich heute um keinen Preis mehr in Leipzig auftreiben konnte, so glaubte ich doch besser zu tun, jetzt nur etwas zu schicken; Mittwoch erhalte ich 200 Stück, die schicke ich mit der Post nach G[rüningen], ferner bekommst Du 2 paar Beinkleider, weißen Casimir zu Weste und Hose, grünes Tuch zu einem Rock, goldene Epaulets, die Du behalten kannst, Gräfin Amalfi, und einen Hut für Pfaff für 5 rch.; die Hosenheber und Deine Stiefeln erhältst Du mit der Post; wollene Strümpfe kannst Du besser durch den Vater aus Herrnhut bekommen, doch dependirt es von Dir, schreib mir nur und Du bekömmst sie augenblicklich. Antworte mir ja besonders, wegen der Gesundheit unserer lieben S[ophie], und empfiehl mich ja recht herzlich an alle, besonders an Sie, und Carolinchen und Danscour. Und Du mein guter lieber Fritz sei fest überzeugt, daß niemand mehr Anteil, wenigstens nicht wärmer nehmen kann, an allen, was Dich und S[ophie] nur auf die entfernteste Weise angeht als Dein Dich ewig liebender Bruder Charles.
N.S.: Auch erhältst Du Flanell zu 2 Santés.
Lieber Fritz. Was gestern war, werde ich gewiß nicht vergessen, der Tag sollte mir Kummer über Kummer bringen, Dein Brief drückte allen das Siegel auf; Du hast sehr recht mit dem Anfänge Deines Briefes, wenn wir es nur erst so weit gebracht hätten. Den Himmel habe ich denn doch gedankt, daß die Gefahr vorüber ist, und Du wieder heiter und froh sein kannst; man lernt die Gabe des Frohsinns nicht eher schätzen, als wenn man sie nicht besitzt, Gott gebe, daß Du nie wieder so eine Störung verlebst; Schreiben kann ich Dir jetzt nichts; mündlich sollst Du viel erfahren – Du erhältst hier zwar nur 1/4 Hundert, aber da ich heute um keinen Preis mehr in Leipzig auftreiben konnte, so glaubte ich doch besser zu tun, jetzt nur etwas zu schicken; Mittwoch erhalte ich 200 Stück, die schicke ich mit der Post nach G[rüningen], ferner bekommst Du 2 paar Beinkleider, weißen Casimir zu Weste und Hose, grünes Tuch zu einem Rock, goldene Epaulets, die Du behalten kannst, Gräfin Amalfi, und einen Hut für Pfaff für 5 rch.; die Hosenheber und Deine Stiefeln erhältst Du mit der Post; wollene Strümpfe kannst Du besser durch den Vater aus Herrnhut bekommen, doch dependirt es von Dir, schreib mir nur und Du bekömmst sie augenblicklich. Antworte mir ja besonders, wegen der Gesundheit unserer lieben S[ophie], und empfiehl mich ja recht herzlich an alle, besonders an Sie, und Carolinchen und Danscour. Und Du mein guter lieber Fritz sei fest überzeugt, daß niemand mehr Anteil, wenigstens nicht wärmer nehmen kann, an allen, was Dich und S[ophie] nur auf die entfernteste Weise angeht als Dein Dich ewig liebender Bruder Charles.
N.S.: Auch erhältst Du Flanell zu 2 Santés.