Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
Friedericke von Mandelsloh to Novalis
Langensalz den 24ten Nov[ember] [17]95 [Dienstag]
Hätte ich nur einigermaßen glauben können, daß Söffchen vielleicht an meiner Freude, über Ihre Genesung, zweifeln würde, sobald ich es Ihr nicht schriftlich sagte, wie vielen Antheil ich an Ihrer wiederherstellun[g] nehme, so sein Sie versichert das ich gewiß alles würde angewant haben, um Gelegenheit zu schaffen, durch welche ich einen Brief an Söffchen beförtern können, allein ich glaubte, Söffchen sey schon so fest von meiner Liebe und Theilnahme an allen dem was Ihr begegnet überzeigt das alles schriftliche Gratuliren zur Beserung unnötig sey. Da ich nunmero aber sehe das Sie noch nicht so von mir denkt, wie ich es wünschte so werde ich wenn es möglich ist daß ich einen Brief nach Grüningen besorgt grügen kann, übermorgen Ihr hierzu auf den Papir Glück zur Beserung wünschen. Gestern schon hörte ich von der Leischingen, das Söffchens Gesundheit von Tag zu Tag zu nähm, und meine Freude über die Nachricht war wie Sie sich denken können Grentzenloß, ich glaubte Sie noch immer nicht ganz auser Gefahr, weill ich aber hörte daß die Justen selbst dagewesen war und Söffchen selbst gesehen hätte, so war ich ganß beruicht. Mit diesen Wunsch daß Söffchen diese Nacht so gut schlafen möchte, wie ich zu schlafen hoffe, schließe ich, weill es schon 12 Uhr ist, und ich finde das ich vor lauter Schlaf schon recht konfuses Zeig geschmierd habe, ich bitte folchlich, in dieser Rücksicht zu verzeuen
Ihrer
Freundin
Fridericke von Mandelsloh
Hätte ich nur einigermaßen glauben können, daß Söffchen vielleicht an meiner Freude, über Ihre Genesung, zweifeln würde, sobald ich es Ihr nicht schriftlich sagte, wie vielen Antheil ich an Ihrer wiederherstellun[g] nehme, so sein Sie versichert das ich gewiß alles würde angewant haben, um Gelegenheit zu schaffen, durch welche ich einen Brief an Söffchen beförtern können, allein ich glaubte, Söffchen sey schon so fest von meiner Liebe und Theilnahme an allen dem was Ihr begegnet überzeigt das alles schriftliche Gratuliren zur Beserung unnötig sey. Da ich nunmero aber sehe das Sie noch nicht so von mir denkt, wie ich es wünschte so werde ich wenn es möglich ist daß ich einen Brief nach Grüningen besorgt grügen kann, übermorgen Ihr hierzu auf den Papir Glück zur Beserung wünschen. Gestern schon hörte ich von der Leischingen, das Söffchens Gesundheit von Tag zu Tag zu nähm, und meine Freude über die Nachricht war wie Sie sich denken können Grentzenloß, ich glaubte Sie noch immer nicht ganz auser Gefahr, weill ich aber hörte daß die Justen selbst dagewesen war und Söffchen selbst gesehen hätte, so war ich ganß beruicht. Mit diesen Wunsch daß Söffchen diese Nacht so gut schlafen möchte, wie ich zu schlafen hoffe, schließe ich, weill es schon 12 Uhr ist, und ich finde das ich vor lauter Schlaf schon recht konfuses Zeig geschmierd habe, ich bitte folchlich, in dieser Rücksicht zu verzeuen
Ihrer
Freundin
Fridericke von Mandelsloh