[Grüningen, Ende Mai 1796.]
Das Sie mein bester Herr von Hardenberg, seit der Meße, keine Nachricht von mir erhalten – ist bey Gott! nicht meine Schuld – sondern Ihre Ewige Confussion, mit Ihren reisen, und nicht reisen, kommen, und nicht kommen denn, damahls schon, wie wir den ersten Brief bekommen – wo Sie uns schrieben, das Sie Pfingsten [15. Mai] wieder nicht kommen könnten, nun, damahls glaubten wir Sie, Ihren schreiben nach, auf der Reise zu Ihren Herrn Fater begriffen, dafür kann ich freilich nichts, das Sie erst 3 Wochen danach reisen – ia, ia, Sie können einem die Hölle recht heiß machen – Vorwürfe, auf Vorwürfe immer – und das ganz unverdient – Söphchen ist wohl – aber, wie ich verdrüßlich über das lange ausbleiben, die Mutter äußerst mismuthig, und bey nah traurig, das ihr lieber Erasmus – den so sehnlichst erwarteten Liebling ihres Herzens vielleicht nicht kömmt, aber das ist und bleibt wahr, Sie sind ein wahrer unglücks Vogel, wir hatten uns so sehr auf den Donnerstag gefreut – und nun liegt diese grose Freude im Brunnen – Söphchen empfiehlt sich Ihnen recht Herzlich, bittet aber gar schön ihr künftig nicht wieder ein Näsgen zu drehen; Sie könnte nichts wenigers ertragen als Ungewißheit, und getäuschte Freude – wonach sich zu richten haben, der vielgeliebte Herr von Hardenberg – Die gute Mutter läst Ihnen nebst viele Complimente sagen Sie möchten so gütig sein, sie bey Ihren Herrn Bruder zu entschuldigen, das sie sich noch nicht schrieftlich für die schöne Hubertsburger Ware bey demselben bedankt allein sie hätte noch immer die angenehme Hoffnung genehrt es mündlich thun zu können, da aber nun dieselbe leider gescheidert weer, – so möchten Sie es in ihren Namen, recht geschickt und lieblich Ihren Herren Bruder vortragen, es demselben recht nahe ans Herz legen, uns so bald, wie möglich mit ihren angenehmen Besuch zu beglücken – – – Die 3 Feyertage haben wir in der Gesellschaft der Frau von Kop[p]enfels der Fräulein von G – – [oldacker?] zu gebracht– den triten Festtag kamm Pfaf, und Pose – – fuhren aber denselben Tag abends wieder fort – – die Kop[p]enfels geht Heute auch wieder nach Weisensee aber l'inseparable blei[b]t vielleicht noch hier bis Sie kommen – Jägers erwarten wir auch zu derselben Zeit als Sie uns Hoffnung machen endlich anhero zu kommen – – – – kurz und gut leben Sie wohl, wänn wir uns wieder sehen ein mehreres – – ietzt nur noch die Versicherung meiner Ewigen Freundschaft, Danscour. Tausend empfehlung von allen allen die Sie lieben – – –
Das Sie mein bester Herr von Hardenberg, seit der Meße, keine Nachricht von mir erhalten – ist bey Gott! nicht meine Schuld – sondern Ihre Ewige Confussion, mit Ihren reisen, und nicht reisen, kommen, und nicht kommen denn, damahls schon, wie wir den ersten Brief bekommen – wo Sie uns schrieben, das Sie Pfingsten [15. Mai] wieder nicht kommen könnten, nun, damahls glaubten wir Sie, Ihren schreiben nach, auf der Reise zu Ihren Herrn Fater begriffen, dafür kann ich freilich nichts, das Sie erst 3 Wochen danach reisen – ia, ia, Sie können einem die Hölle recht heiß machen – Vorwürfe, auf Vorwürfe immer – und das ganz unverdient – Söphchen ist wohl – aber, wie ich verdrüßlich über das lange ausbleiben, die Mutter äußerst mismuthig, und bey nah traurig, das ihr lieber Erasmus – den so sehnlichst erwarteten Liebling ihres Herzens vielleicht nicht kömmt, aber das ist und bleibt wahr, Sie sind ein wahrer unglücks Vogel, wir hatten uns so sehr auf den Donnerstag gefreut – und nun liegt diese grose Freude im Brunnen – Söphchen empfiehlt sich Ihnen recht Herzlich, bittet aber gar schön ihr künftig nicht wieder ein Näsgen zu drehen; Sie könnte nichts wenigers ertragen als Ungewißheit, und getäuschte Freude – wonach sich zu richten haben, der vielgeliebte Herr von Hardenberg – Die gute Mutter läst Ihnen nebst viele Complimente sagen Sie möchten so gütig sein, sie bey Ihren Herrn Bruder zu entschuldigen, das sie sich noch nicht schrieftlich für die schöne Hubertsburger Ware bey demselben bedankt allein sie hätte noch immer die angenehme Hoffnung genehrt es mündlich thun zu können, da aber nun dieselbe leider gescheidert weer, – so möchten Sie es in ihren Namen, recht geschickt und lieblich Ihren Herren Bruder vortragen, es demselben recht nahe ans Herz legen, uns so bald, wie möglich mit ihren angenehmen Besuch zu beglücken – – – Die 3 Feyertage haben wir in der Gesellschaft der Frau von Kop[p]enfels der Fräulein von G – – [oldacker?] zu gebracht– den triten Festtag kamm Pfaf, und Pose – – fuhren aber denselben Tag abends wieder fort – – die Kop[p]enfels geht Heute auch wieder nach Weisensee aber l'inseparable blei[b]t vielleicht noch hier bis Sie kommen – Jägers erwarten wir auch zu derselben Zeit als Sie uns Hoffnung machen endlich anhero zu kommen – – – – kurz und gut leben Sie wohl, wänn wir uns wieder sehen ein mehreres – – ietzt nur noch die Versicherung meiner Ewigen Freundschaft, Danscour. Tausend empfehlung von allen allen die Sie lieben – – –