Grüningen den 17ten Junius [17]96. [Freitag]
Verzeihen Sie Bester Herr von Hardenberg, daß ich die Hüte, acht Tage später schicke, als ich versprochen allein – meine fatalle Kopfschmerzen suchten mich den Sonnabend so fürchterlich anheim, daß ich mich zu Bette legen mußte, und nicht wie ich gewünscht vermögend war eine Zeille zu schreiben – – – Dienstag als den 14 kamen wie Ihnen schon bekant Jägers zu mittag hier an, und so wie derselbe ausgestigen lief er in alle Stuben, und suchte, da er endlich nichts fant so frug er wo ist Hardenberg, treibt den Spaß nicht zu lang, ihr habt ihn versteckt – er muß hier sein, denn er hatt mir vom Hardenberg geschrieben, wir würden uns hier trefen es ist auch ganz richtig, der Herr von Hardenberg sind hier gewesen, und sind wieder fort, das war ihm nun eine Höchst unangenehme Nachricht, er bedauerte es gar Herzlich das ihm diese Hoffnung so vereidelt wurde – den Tag darauf war sein Geburtstag, welcher in aller Stille, und Ehrbarkeit – gefeuert, die Gäste waren folgende, der Herr President, seine Frau Gemahlin, Mademoiselle Tochter, Md. Schaller, der Herr von Wangenheim, von Etzdorf – v. Selmnitz und Herr Landkammerrath Gotzens waren gebeten, allein sie waren den Tag par malheur in Heldrung[en], kamen aber den Tag darnach hierher, auch der gute Georg ist sehr freundlich invitirt worden aber er ist vor der Hand noch nicht erschienen – und er weis doch das Fritzgen hier ist –! ja ja – – – Jägers bleiben hier bis zum 20 dieses, da könnte der Liebesritter noch immer kommen, wänn er sonst wolte – – haben Ihnen die Ohren nicht recht oft geklingt, man hatt Ihrer sehr gedacht, sehr vielmahls Ihre gesuntheit getrunken – so bald der Zuspruch fort ist, gehts ohnverzüglich nach Jena, von Ende reist mit – das finde ich recht vernünftig – in allen betracht – ne pas? vous aussi – Söphgen und Fritze sind ware inseparables – einmal hab ich sie überrascht in der Bilderkammer. Da hatte Söphchen Ihre Briefe auf den Schoße und las der Fritze dieselbe vor, letztere sagte mir sie bedauerte es gar sehr, Sie nicht hier angetrofen zu haben indem sie sich schon so lange darauf gefreut, sie empfiehlt sich Ihnen bestens – aber vorzüglich die gute Söphe, welche recht sehr um Verzeihung bittet, das sie dieses mahl nicht geschrieben sie wird es aber das nächste mahl wieder bey bringen, wir sind alle recht wohl und vergnügt, und wünschen Ihnen von Herzen ein gleiches – wir sämtlich empfehlen uns sehr schöne, und angelegentlichst Ihrem gütigen andenken, und wohlwollen, wie auch dem besten Herrn Bruder – – haben Sie nachrichten vom lieben Herrn – so sein Sie so gütig, und theillen uns solche so bald als möglich mit. Denn es ist gar sehr en peine – – – –
Dero ergebene Danscour.
(bald ein mehreres – in Eil)
Verzeihen Sie Bester Herr von Hardenberg, daß ich die Hüte, acht Tage später schicke, als ich versprochen allein – meine fatalle Kopfschmerzen suchten mich den Sonnabend so fürchterlich anheim, daß ich mich zu Bette legen mußte, und nicht wie ich gewünscht vermögend war eine Zeille zu schreiben – – – Dienstag als den 14 kamen wie Ihnen schon bekant Jägers zu mittag hier an, und so wie derselbe ausgestigen lief er in alle Stuben, und suchte, da er endlich nichts fant so frug er wo ist Hardenberg, treibt den Spaß nicht zu lang, ihr habt ihn versteckt – er muß hier sein, denn er hatt mir vom Hardenberg geschrieben, wir würden uns hier trefen es ist auch ganz richtig, der Herr von Hardenberg sind hier gewesen, und sind wieder fort, das war ihm nun eine Höchst unangenehme Nachricht, er bedauerte es gar Herzlich das ihm diese Hoffnung so vereidelt wurde – den Tag darauf war sein Geburtstag, welcher in aller Stille, und Ehrbarkeit – gefeuert, die Gäste waren folgende, der Herr President, seine Frau Gemahlin, Mademoiselle Tochter, Md. Schaller, der Herr von Wangenheim, von Etzdorf – v. Selmnitz und Herr Landkammerrath Gotzens waren gebeten, allein sie waren den Tag par malheur in Heldrung[en], kamen aber den Tag darnach hierher, auch der gute Georg ist sehr freundlich invitirt worden aber er ist vor der Hand noch nicht erschienen – und er weis doch das Fritzgen hier ist –! ja ja – – – Jägers bleiben hier bis zum 20 dieses, da könnte der Liebesritter noch immer kommen, wänn er sonst wolte – – haben Ihnen die Ohren nicht recht oft geklingt, man hatt Ihrer sehr gedacht, sehr vielmahls Ihre gesuntheit getrunken – so bald der Zuspruch fort ist, gehts ohnverzüglich nach Jena, von Ende reist mit – das finde ich recht vernünftig – in allen betracht – ne pas? vous aussi – Söphgen und Fritze sind ware inseparables – einmal hab ich sie überrascht in der Bilderkammer. Da hatte Söphchen Ihre Briefe auf den Schoße und las der Fritze dieselbe vor, letztere sagte mir sie bedauerte es gar sehr, Sie nicht hier angetrofen zu haben indem sie sich schon so lange darauf gefreut, sie empfiehlt sich Ihnen bestens – aber vorzüglich die gute Söphe, welche recht sehr um Verzeihung bittet, das sie dieses mahl nicht geschrieben sie wird es aber das nächste mahl wieder bey bringen, wir sind alle recht wohl und vergnügt, und wünschen Ihnen von Herzen ein gleiches – wir sämtlich empfehlen uns sehr schöne, und angelegentlichst Ihrem gütigen andenken, und wohlwollen, wie auch dem besten Herrn Bruder – – haben Sie nachrichten vom lieben Herrn – so sein Sie so gütig, und theillen uns solche so bald als möglich mit. Denn es ist gar sehr en peine – – – –
Dero ergebene Danscour.
(bald ein mehreres – in Eil)