Jena, den 30ten Juli [1796]. [Sonnabend]
Bester Hardenberg
Meinem Versprechen gemäß und Ihren wünschen zu folchen, werde ich Ihnen Sophichen Ihre Umstände gewißenhaft schreiben, den Mitwoch [27. Juli] waren wir so unglücklich Sie aus unserer Gesellschaft zu verlieren, am Donnerstag war Söpchen recht wohl, und von Pfieber ganz befreit, dem Freytag als gestern ward aber das höftige Pfieber recht stark, es nahm die Nacht um 2 Uhr seine anfang, und wechselte den ganzen Tag über mit Hütze und Frost, wo bey Sie etwas Blut spuckte. Dieses Pfieber rürth aber von nichts weider her (und hatt nichts zu beteuten) als weil der Hofrath am Donerstag-Abent die Wunde durch ein langes sontiren gereitzt hatte, welches uns der Hofrath selbst gesagt hatt. Ich bitte Sie also recht sehr nicht etwa darüber in ein langes Nachdenken zu verfallen, und sich unnöthige Sorgen zu machen, besonders da Sie, nähmlich Sophichen heute föllich wieder wohl und munter wie ein Fisch in Waßer ist.
[Sophie von Kühn]:
Dies bitte ich auch recht sehr. S
[Friederike von Mandelsloh]:
Von meinen Mann hab ich seit Sie weg sind zwey Briefe, wo rinne Er mir in einen schreibt, Ihnen seine wärmste Freundschaft zu versichern. Ihren Herren Bruder lobt Er sehr, weill dieser die güte hatt, Ihn, wenn Er Zeit hatt zu besuchen.
Von Kriegs Neuigkeiten kann ich Ihnen nicht mehr schreiben als Sie schon wißen werden, und ich hoffe in Ihren nächsten Brief einigen Aufschluß über viele Sachen welche ich mir noch nicht enträtzlen kann, zu bekommen. Adie leben Sie wohl, und behalten Sie in Andenken
Ihre
Freundin
Friderike von Mandelsloh
N.S.: ich bitte diesen Brief niemanten zu zeugen.
Bester Hardenberg
Meinem Versprechen gemäß und Ihren wünschen zu folchen, werde ich Ihnen Sophichen Ihre Umstände gewißenhaft schreiben, den Mitwoch [27. Juli] waren wir so unglücklich Sie aus unserer Gesellschaft zu verlieren, am Donnerstag war Söpchen recht wohl, und von Pfieber ganz befreit, dem Freytag als gestern ward aber das höftige Pfieber recht stark, es nahm die Nacht um 2 Uhr seine anfang, und wechselte den ganzen Tag über mit Hütze und Frost, wo bey Sie etwas Blut spuckte. Dieses Pfieber rürth aber von nichts weider her (und hatt nichts zu beteuten) als weil der Hofrath am Donerstag-Abent die Wunde durch ein langes sontiren gereitzt hatte, welches uns der Hofrath selbst gesagt hatt. Ich bitte Sie also recht sehr nicht etwa darüber in ein langes Nachdenken zu verfallen, und sich unnöthige Sorgen zu machen, besonders da Sie, nähmlich Sophichen heute föllich wieder wohl und munter wie ein Fisch in Waßer ist.
[Sophie von Kühn]:
Dies bitte ich auch recht sehr. S
[Friederike von Mandelsloh]:
Von meinen Mann hab ich seit Sie weg sind zwey Briefe, wo rinne Er mir in einen schreibt, Ihnen seine wärmste Freundschaft zu versichern. Ihren Herren Bruder lobt Er sehr, weill dieser die güte hatt, Ihn, wenn Er Zeit hatt zu besuchen.
Von Kriegs Neuigkeiten kann ich Ihnen nicht mehr schreiben als Sie schon wißen werden, und ich hoffe in Ihren nächsten Brief einigen Aufschluß über viele Sachen welche ich mir noch nicht enträtzlen kann, zu bekommen. Adie leben Sie wohl, und behalten Sie in Andenken
Ihre
Freundin
Friderike von Mandelsloh
N.S.: ich bitte diesen Brief niemanten zu zeugen.