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Johann Christian Stark to Novalis TEI-Logo

Jena, d[en] 23. Nov[ember] 1796. [Mittwoch]
Die Beßrung der Fräulein von Kühn geht freylich nur langsam von statten, und ist denen, die sich um sie befinden nicht in die Sinne fallend. Aber im ganzen kann ich doch sagen, daß es jetzt etwas besser mit ihr geht. Ihr Husten dauert zwar noch fort, doch ziemlich mäßig, das Fieber ist aber sehr gering, oft ganz abwesend, und ich wundre mich, das sie sich bey dieser Wittrung, die zu catarrhalischen Zufällen selbst bey Gesunte so sehr disponirt, doch so erträglich befindet.
Mit der Wunde geht es zwar auch langsam aber doch gut, sie verkleinert sich jetzt sehr und die elterlichen Gänge, die vor Kurzen sich wieder zeigten, fangen an sich zu schließen. Die Eiterung ist mäßig und Ihre Kräfte nehmen nigt dadurch ab. Überhaupt glaube ich wird die Wunde bald zu heilen. Das was wir freylich noch ein wieder zu fürchten haben ist der Husten. Da er aber bey dieser Herbstwittrung sich nicht verschlimmert hat, so ist zu hoffen, daß er bey einer reinen Winter Witterung sich nach und nach vermintern wird. Dieses ist, was ich jetzt über den Zustand unserer Patientin berichten kann. Wenn Sie erlauben, so gebe ich Ihnen in kurzen wieder Nachricht, wenn Sie mir nur bestimmen wollen, wohin ich meine Briefe addressire. Ich habe die Ehre, mit der ausgezeichnetesten Hochachtung zu seyn
Ew. Hochwohlgeborn
gehorsamster
Dr. Stark d. j.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 23. November 1796
  • Sender: Johann Christian Stark ·
  • Recipient: Novalis ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Lützen · ·
Printed Text
  • Bibliography: Novalis: Schriften. Tagebücher, Briefwechsel, Zeitgenössische Zeugnisse. Hg. v. Richard Samuel, Hans-Joachim Mähl und Gerhard Schulz. Bd. 4. Stuttgart u.a. 1975, S. 460‒461.
Language
  • German

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