Jena den 1ten December 1796. [Donnerstag]
Ihren Brief guter Hardenberg! werde ich umgekehrt beantworten, da ich fest überzeugt bin daß Sie es auch so haben wollen, Sie wollen die Nachricht von unserer Sophie gleich zuerst haben, darum erwähnten Sie ihrer zuletzt, nicht wahr ich habe recht gerathen? Vorgestern und gestern war Sie recht wohl gestern hatte sie sogar kein Fieber, heute aber hat sie viel Fieber gehabt und auch mehr Schmerzen in der Wunde, welches aber der Hofrath der Heilung zu schreibt, der Husten plagt sie noch immer sehr, und wir wünschen gemeinschafftlich recht sehnlich dießen lästigen Gast bald von ihr entfernt zu wißen, vieleicht ist dieße gute Zeit näher als wir glauben, und ich denke sie wird Sie alsden mit dem ewigen Wechsel der Zufälle aussehnen, womit sie jetzt so unzufrieden zu seyn scheinen. Sie haben recht, er führt uns manches gute schnel vorüber, aber doch auch oft viel bößes um uns wieder zu etwas Guten zu führen, und dann sind wir doch gewiß doppelt glücklich, so wird es Ihnen auch seyn wenn die gute Sophie erst völlig wieder hergestellt sein wird. Die Sophie hätte Ihnen recht gern auch wieder geschrieben, aber ich bin so grausamm geweßen es ihr zu untersagen, weill sie jetzt noch etwas Fieber Hitze hat, und habe ihr noch obendrein versprochen, ihr oder vielmehr mir verzeihung von Ihnen aus zu wirken welche ich gewiß erwarte da meine Absicht dabey gut war, denn daß Bücken wirde ihr die Hitze vermehrt haben. Leben Sie wohl, und sein Sie von meiner fortdauernten Freundschaft versichert.
Caroline von Kühn
NS
Die Sophie läßt sich Ihnen aber recht herzlich empfehlen und läßt baldige befreiung von den Husten und Schnupfen wünschen, auch die Mandelslohn läßt sich Ihnen vielmals empfehlen, nur verzeihen Sie mein wenig, und doch geschmiertes Schreiben.
Ihren Brief guter Hardenberg! werde ich umgekehrt beantworten, da ich fest überzeugt bin daß Sie es auch so haben wollen, Sie wollen die Nachricht von unserer Sophie gleich zuerst haben, darum erwähnten Sie ihrer zuletzt, nicht wahr ich habe recht gerathen? Vorgestern und gestern war Sie recht wohl gestern hatte sie sogar kein Fieber, heute aber hat sie viel Fieber gehabt und auch mehr Schmerzen in der Wunde, welches aber der Hofrath der Heilung zu schreibt, der Husten plagt sie noch immer sehr, und wir wünschen gemeinschafftlich recht sehnlich dießen lästigen Gast bald von ihr entfernt zu wißen, vieleicht ist dieße gute Zeit näher als wir glauben, und ich denke sie wird Sie alsden mit dem ewigen Wechsel der Zufälle aussehnen, womit sie jetzt so unzufrieden zu seyn scheinen. Sie haben recht, er führt uns manches gute schnel vorüber, aber doch auch oft viel bößes um uns wieder zu etwas Guten zu führen, und dann sind wir doch gewiß doppelt glücklich, so wird es Ihnen auch seyn wenn die gute Sophie erst völlig wieder hergestellt sein wird. Die Sophie hätte Ihnen recht gern auch wieder geschrieben, aber ich bin so grausamm geweßen es ihr zu untersagen, weill sie jetzt noch etwas Fieber Hitze hat, und habe ihr noch obendrein versprochen, ihr oder vielmehr mir verzeihung von Ihnen aus zu wirken welche ich gewiß erwarte da meine Absicht dabey gut war, denn daß Bücken wirde ihr die Hitze vermehrt haben. Leben Sie wohl, und sein Sie von meiner fortdauernten Freundschaft versichert.
Caroline von Kühn
NS
Die Sophie läßt sich Ihnen aber recht herzlich empfehlen und läßt baldige befreiung von den Husten und Schnupfen wünschen, auch die Mandelslohn läßt sich Ihnen vielmals empfehlen, nur verzeihen Sie mein wenig, und doch geschmiertes Schreiben.