Berl. d. 19. 9br. 99
Ich bin in der ersten Hälfte des künftigen Monats bei Ihnen, mein theurer Freund, und wir können dann alles mündlich am besten bereden. Haben Sie Bohn gesehen? Dieser hielt mir ein sonderbares Gespräch, über den Verfall der A. L. Z., den gegenwärtigen Zeitpunkt, als den, da sie am besten zu Grund gerichtet werden könnte: „wenn man nur ein Capital hätte.“ pp. [„] wenn nur ein Mann, wie er seyn müste sich an die Spitze stellte“ u.s.w. Ich hörte bloß, und ließ mir erzählen: ich werde aber noch einmal tiefer in diese Materie mit ihm einzugehen suchen.
Gestern erhalte ich einen Brief von Reinhold, dem nach seiner humanen Weise jene Recensionen Ihrer Schrift auch nicht recht sind, der Sie bedauert, der da findet, daß – „nun also in der L. Z. nur die Anhänger der strengen Observanz im Kantianismus eine Stimme haben werden“ Sie verstehen diese Seufzer.
Für künftigen Sommer, und überhaupt für die Zukunft habe ich noch nicht unwiderruflich einen Plan entworfen; und der Gedanke, ihn mit Ihnen zu leben, reizt mein Herz, u. meinen Geist. Wir werden das sehen.
Ich glaube, die Redactoren der L. Z. müssen persönlich angegriffen, und in ihrer ganzen Blösse dargestellt werden: Schütz, als ein ausgesogner Gedächtniß=Mensch, der aus Altersschwäche radotirt; und Hufeland, als ein Stümper von Haus aus, der eine Gloriole sich lediglich erschlichen. – Davon mündlich.
Leben Sie recht wohl, mein theurer Freund. Der Ihrige
Fichte.
Herrn Professor Schelling
zu
Jena.
Ich bin in der ersten Hälfte des künftigen Monats bei Ihnen, mein theurer Freund, und wir können dann alles mündlich am besten bereden. Haben Sie Bohn gesehen? Dieser hielt mir ein sonderbares Gespräch, über den Verfall der A. L. Z., den gegenwärtigen Zeitpunkt, als den, da sie am besten zu Grund gerichtet werden könnte: „wenn man nur ein Capital hätte.“ pp. [„] wenn nur ein Mann, wie er seyn müste sich an die Spitze stellte“ u.s.w. Ich hörte bloß, und ließ mir erzählen: ich werde aber noch einmal tiefer in diese Materie mit ihm einzugehen suchen.
Gestern erhalte ich einen Brief von Reinhold, dem nach seiner humanen Weise jene Recensionen Ihrer Schrift auch nicht recht sind, der Sie bedauert, der da findet, daß – „nun also in der L. Z. nur die Anhänger der strengen Observanz im Kantianismus eine Stimme haben werden“ Sie verstehen diese Seufzer.
Für künftigen Sommer, und überhaupt für die Zukunft habe ich noch nicht unwiderruflich einen Plan entworfen; und der Gedanke, ihn mit Ihnen zu leben, reizt mein Herz, u. meinen Geist. Wir werden das sehen.
Ich glaube, die Redactoren der L. Z. müssen persönlich angegriffen, und in ihrer ganzen Blösse dargestellt werden: Schütz, als ein ausgesogner Gedächtniß=Mensch, der aus Altersschwäche radotirt; und Hufeland, als ein Stümper von Haus aus, der eine Gloriole sich lediglich erschlichen. – Davon mündlich.
Leben Sie recht wohl, mein theurer Freund. Der Ihrige
Fichte.
Herrn Professor Schelling
zu
Jena.