Leipzig den 12ten Jun. – 96
Ich bin sehr vergnügt, daß Sie nun doch meinem Plan Ihren Beifall schenken; doppelt vergnügt, da Sie mir Ihre fernere Unterstüzung versprechen. Sorgen Sie nicht, daß ich die Sache übereilen werde. Sie ist zu verdrießlich, als daß ich anhaltend daran arbeiten könnte. Nur einzelne Augenblike widme ich ihr, um mich bei guter Laune zu erhalten. – Meinen besten Dank für die Notizen, die Sie mir zu erteilen die Güte hatten. Schon vorher hatte ich Abts u. Lessings Briefwechsel hier zu erhalten gesucht, aber vergebens. Ich bitte Sie daher – (Sie müssen mir nun schon erlauben, daß ich zu bitten fortfahre) – wenn es Ihnen in Jena leichter wäre, beide Bücher zu erhalten, mir die Stellen excerpiren zu lassen, die zur Geschichte des Seb. Nothankers u. der Literaturbr. gehören. Ihre Zeit ist kostbar, ich weiß es, verspreche aber, sie künftig zu schonen. Ich erwarte ebendeßhalb keinen Brief von Ihnen, sondern nur diese Auszüge. In Abts Correspondenz soviel ich mich erinnre steht manches, woraus sich das elende Verfahren der H. Recensenten demonstriren läßt. Abt. u. N. sprechen da, wie Knaben, die sich freuen, gemeinschaftl. einen dritten abprügeln zu können.
Besizen Sie Grobschmid Wagner's Tractätchen selbst? In diesem Fall bitte geh., es mir unfrankirt zu überschiken. Oder kennen Sie es nur aus einer andren Schrift, wo man nähere Nachrichten davon findet? Am Ende Ihrer Schlußanmerkung erwähnen Sie der Vorrede es. Wolfianers, in der Leute von N.s Gelichter treffend geschildert seyn sollen. Darf ich mir auch hierüber einige Nachricht erbitten? Ich wünschte, so etwas einmal für meinen Plan zu haben.
Und nun noch einmal die Bitte um Verzeihung meiner Zudringlichkeit! Ich habe sie mir gerade nur in dieser Sache erlaubt, und Sie sollen nicht fürchten, daß wenn Sie mir jetzt den Finger geben, ich künftig die Hand begehren werde.
Noch kann ich meinen Wunsch nicht unterdrüken, den Artikel von den Horen von einem andern – am liebsten von Ihnen – bearbeitet zu erhalten. Könnten Sie ihn nicht wenigstens einem andern auftragen. Er könnte meiner Dankbarkeit so gewiß versichert seyn, als Sie meiner unbegränzten Hochachtung.
Schelling.
V. s. pl.
N. S. Heydenreich habe ich indeß nicht gesprochen. Er versprach mich zu besuchen; er hielt aber bis jezt nicht Wort. Man sagt mir, er hätte viel mit den schon zur vorigen Messe versprochnen Briefen über den Atheism zu thun.
Die Bunkeliade habe ich hier bekommen. Welchen Ursprung hat denn das Buch? Rührt es ganz von N. her, und was hat Wieland deßhalb mit N. gesprochen? Es existiert eine Broschüre von N. Ein paar Worte, betreffend Bunkel u. Wieland.
Verzeihen Sie das fürchterle. Gesudel; ich war dazu genöthigt.
Ich bin sehr vergnügt, daß Sie nun doch meinem Plan Ihren Beifall schenken; doppelt vergnügt, da Sie mir Ihre fernere Unterstüzung versprechen. Sorgen Sie nicht, daß ich die Sache übereilen werde. Sie ist zu verdrießlich, als daß ich anhaltend daran arbeiten könnte. Nur einzelne Augenblike widme ich ihr, um mich bei guter Laune zu erhalten. – Meinen besten Dank für die Notizen, die Sie mir zu erteilen die Güte hatten. Schon vorher hatte ich Abts u. Lessings Briefwechsel hier zu erhalten gesucht, aber vergebens. Ich bitte Sie daher – (Sie müssen mir nun schon erlauben, daß ich zu bitten fortfahre) – wenn es Ihnen in Jena leichter wäre, beide Bücher zu erhalten, mir die Stellen excerpiren zu lassen, die zur Geschichte des Seb. Nothankers u. der Literaturbr. gehören. Ihre Zeit ist kostbar, ich weiß es, verspreche aber, sie künftig zu schonen. Ich erwarte ebendeßhalb keinen Brief von Ihnen, sondern nur diese Auszüge. In Abts Correspondenz soviel ich mich erinnre steht manches, woraus sich das elende Verfahren der H. Recensenten demonstriren läßt. Abt. u. N. sprechen da, wie Knaben, die sich freuen, gemeinschaftl. einen dritten abprügeln zu können.
Besizen Sie Grobschmid Wagner's Tractätchen selbst? In diesem Fall bitte geh., es mir unfrankirt zu überschiken. Oder kennen Sie es nur aus einer andren Schrift, wo man nähere Nachrichten davon findet? Am Ende Ihrer Schlußanmerkung erwähnen Sie der Vorrede es. Wolfianers, in der Leute von N.s Gelichter treffend geschildert seyn sollen. Darf ich mir auch hierüber einige Nachricht erbitten? Ich wünschte, so etwas einmal für meinen Plan zu haben.
Und nun noch einmal die Bitte um Verzeihung meiner Zudringlichkeit! Ich habe sie mir gerade nur in dieser Sache erlaubt, und Sie sollen nicht fürchten, daß wenn Sie mir jetzt den Finger geben, ich künftig die Hand begehren werde.
Noch kann ich meinen Wunsch nicht unterdrüken, den Artikel von den Horen von einem andern – am liebsten von Ihnen – bearbeitet zu erhalten. Könnten Sie ihn nicht wenigstens einem andern auftragen. Er könnte meiner Dankbarkeit so gewiß versichert seyn, als Sie meiner unbegränzten Hochachtung.
Schelling.
V. s. pl.
N. S. Heydenreich habe ich indeß nicht gesprochen. Er versprach mich zu besuchen; er hielt aber bis jezt nicht Wort. Man sagt mir, er hätte viel mit den schon zur vorigen Messe versprochnen Briefen über den Atheism zu thun.
Die Bunkeliade habe ich hier bekommen. Welchen Ursprung hat denn das Buch? Rührt es ganz von N. her, und was hat Wieland deßhalb mit N. gesprochen? Es existiert eine Broschüre von N. Ein paar Worte, betreffend Bunkel u. Wieland.
Verzeihen Sie das fürchterle. Gesudel; ich war dazu genöthigt.