Leipzig den 10ten Aug.
Wie sehr bedaure ich, daß das elende Zeug, nachdem es mir Unlust genug gemacht hat, nun auch noch Ihnen beschwerlich fallen soll! Ich sorge in der That einen Misbrauch Ihrer Güte gemacht zu haben, indem ich Sie um Besorgung der Sache bat. Wenn Sie wollen, so werfen Sie den ganzen Plunder in's Feuer! Unerachtet ich nun beinahe alles ausgearbeitet habe, so ist es mir kein Opfer, das Ganze zu unterdrüken, wenn es Ihnen zu viele Mühe macht. Ebendeßwegen schike ich auch kein Mst. weiter. Um die Sache (wenn Sie sie nicht liegen lassen wollen) kurz zu machen, bitte ich Sie, die Stelle, den Prediger in B. betreffend geradezu wegzustreichen, wenigstens, was über die Orthodoxie in den P. Staaten gesagt ist. J-sch hat im neusten Stük des Archivs d. Z. erklärt, daß der Originalbrief von Reinhard aufgefunden und bereits an seine B<e>hörde abgegangen seie. Ich zweifle nicht, daß auch das wieder eine Tergiversation ist. Indeß bis die Sache sich aufklärt, kann die Stelle immer ganz wegbleiben. Auch habe ich immer noch Gelegenheit, sie in den spätern Bogen wieder anzubringen. Überhaupt bitte ich Sie – wenn ich nicht schon zu viel gebeten habe – geradezu zu streichen, was Ihnen gut dünkt. Sie werden dem Ganzen die Flüchtigkeit angesehen haben. – Ihr Anerbieten, das Mst. in Jena abschreiben zu lassen nehme ich dankbar an. Aber wenn aus der Sache etwas werden soll, so muß es bald geschehen, weil das Mst. unter der Hand ziemlich angewachsen ist. Sollte die Vollendung des Msts zur Abschließung der Sache unumgänglich nothwendig seyn, so werde ich auf die erste Nachricht davon vollends das Ganze – weniges ausgenommen – schiken können. Doch glaube ich nicht, daß das so nöthig ist.
Mit der Recension hat es gute Weile. Erst bei Ihrem Brief fiel mir ein, daß in das nächste Heft die Fortsezung meiner §§. kömmt. Einige, denen ich nicht ganz traue, wissen, daß sie von mir sind. Das wäre eine sehr natürle Veranlassung zum Verdacht, und solange ich hier bin, werde ich gegen NN. nichts öffentlich unternehmen können. Dagegen bitte ich um einen Plaz im darauffolgenden Hefte.
Heydenreich ist was Sie ihn heißen – ein insolenter Bursche. Ich dächte, Sie ließen ihn gehen. Der Schade ist nicht groß. Ich weiß nicht, ob es Ihnen recht wäre, wenn ich noch etwas darüber ihm sagte. In diesem Falle würd' ich mich überwinden, zu ihm zu gehen, unerachtet er mir auf m. Besuche und beständig – bei jeder Gelegenheit – wiederholte Versprechungen noch keinen Besuch gemacht hat. Neulich erklärte er sich gegen einige meiner Bekannten – er thue es, damit niemand glaube, er wolle meine Eleven in seinen Lektionen haben, und ließ dabei merken, er könne sich nicht genug wundern, wie ich sie zu Pl. schiken könne. Das ist doch wahrhaftig gemein genug. Ich ließ ihm zurüksagen, er hätte nichts zu besorgen, er werde sie künftig so wenig als PI. in seine Lektionen bekommen. Darauf habe ich neue Versichrungen seiner Hochachtung bekommen und weiß nun weiter nichts von ihm. Verfügen Sie aber über mich!
Nast ist endlich vorige Woche über Halle nach Berlin gereist. Wenn er nach J. kommt, so sezen Sie sich doch gleich auf den Fuß, daß er Ihnen nicht zu viele Langeweile macht.
Von Märklin weiß ich auch nichts. Von Haude habe ich Briefe bekommen, die bis auf die Einnahme von Stuttgardt gehen. Die Stüke vom schwäb. Merkur werden Sie vorige Woche wohl auch erhalten, und sich über den despotischen Ton in dem herzogl. Befel geärgert haben. Die armen Bürger sollten requiriren lassen – und wissen nicht einmal wie viel! Jeder andre Fürst gibt alle Artikel des Vertrags, der unsrige behält die Hauptsache zurük. Das ist empörend. Der Friede wird vollends gar unter Furcht und Zittern gemacht werden.
H. H. Schröter hat sein Paquet erhalten.
Ich muß schließen. Mit vollkommenster Hochachtung
der Ihrige
S.
Wie sehr bedaure ich, daß das elende Zeug, nachdem es mir Unlust genug gemacht hat, nun auch noch Ihnen beschwerlich fallen soll! Ich sorge in der That einen Misbrauch Ihrer Güte gemacht zu haben, indem ich Sie um Besorgung der Sache bat. Wenn Sie wollen, so werfen Sie den ganzen Plunder in's Feuer! Unerachtet ich nun beinahe alles ausgearbeitet habe, so ist es mir kein Opfer, das Ganze zu unterdrüken, wenn es Ihnen zu viele Mühe macht. Ebendeßwegen schike ich auch kein Mst. weiter. Um die Sache (wenn Sie sie nicht liegen lassen wollen) kurz zu machen, bitte ich Sie, die Stelle, den Prediger in B. betreffend geradezu wegzustreichen, wenigstens, was über die Orthodoxie in den P. Staaten gesagt ist. J-sch hat im neusten Stük des Archivs d. Z. erklärt, daß der Originalbrief von Reinhard aufgefunden und bereits an seine B<e>hörde abgegangen seie. Ich zweifle nicht, daß auch das wieder eine Tergiversation ist. Indeß bis die Sache sich aufklärt, kann die Stelle immer ganz wegbleiben. Auch habe ich immer noch Gelegenheit, sie in den spätern Bogen wieder anzubringen. Überhaupt bitte ich Sie – wenn ich nicht schon zu viel gebeten habe – geradezu zu streichen, was Ihnen gut dünkt. Sie werden dem Ganzen die Flüchtigkeit angesehen haben. – Ihr Anerbieten, das Mst. in Jena abschreiben zu lassen nehme ich dankbar an. Aber wenn aus der Sache etwas werden soll, so muß es bald geschehen, weil das Mst. unter der Hand ziemlich angewachsen ist. Sollte die Vollendung des Msts zur Abschließung der Sache unumgänglich nothwendig seyn, so werde ich auf die erste Nachricht davon vollends das Ganze – weniges ausgenommen – schiken können. Doch glaube ich nicht, daß das so nöthig ist.
Mit der Recension hat es gute Weile. Erst bei Ihrem Brief fiel mir ein, daß in das nächste Heft die Fortsezung meiner §§. kömmt. Einige, denen ich nicht ganz traue, wissen, daß sie von mir sind. Das wäre eine sehr natürle Veranlassung zum Verdacht, und solange ich hier bin, werde ich gegen NN. nichts öffentlich unternehmen können. Dagegen bitte ich um einen Plaz im darauffolgenden Hefte.
Heydenreich ist was Sie ihn heißen – ein insolenter Bursche. Ich dächte, Sie ließen ihn gehen. Der Schade ist nicht groß. Ich weiß nicht, ob es Ihnen recht wäre, wenn ich noch etwas darüber ihm sagte. In diesem Falle würd' ich mich überwinden, zu ihm zu gehen, unerachtet er mir auf m. Besuche und beständig – bei jeder Gelegenheit – wiederholte Versprechungen noch keinen Besuch gemacht hat. Neulich erklärte er sich gegen einige meiner Bekannten – er thue es, damit niemand glaube, er wolle meine Eleven in seinen Lektionen haben, und ließ dabei merken, er könne sich nicht genug wundern, wie ich sie zu Pl. schiken könne. Das ist doch wahrhaftig gemein genug. Ich ließ ihm zurüksagen, er hätte nichts zu besorgen, er werde sie künftig so wenig als PI. in seine Lektionen bekommen. Darauf habe ich neue Versichrungen seiner Hochachtung bekommen und weiß nun weiter nichts von ihm. Verfügen Sie aber über mich!
Nast ist endlich vorige Woche über Halle nach Berlin gereist. Wenn er nach J. kommt, so sezen Sie sich doch gleich auf den Fuß, daß er Ihnen nicht zu viele Langeweile macht.
Von Märklin weiß ich auch nichts. Von Haude habe ich Briefe bekommen, die bis auf die Einnahme von Stuttgardt gehen. Die Stüke vom schwäb. Merkur werden Sie vorige Woche wohl auch erhalten, und sich über den despotischen Ton in dem herzogl. Befel geärgert haben. Die armen Bürger sollten requiriren lassen – und wissen nicht einmal wie viel! Jeder andre Fürst gibt alle Artikel des Vertrags, der unsrige behält die Hauptsache zurük. Das ist empörend. Der Friede wird vollends gar unter Furcht und Zittern gemacht werden.
H. H. Schröter hat sein Paquet erhalten.
Ich muß schließen. Mit vollkommenster Hochachtung
der Ihrige
S.