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Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling to Friedrich Immanuel Niethammer TEI-Logo

Leipzig den 19ten Nov. 97.
Ihren Brief, mein theuerster Freund, erhalte ich so eben, nicht Sonnabend, wie Sie hofften, sondern Sonntag früh. Der Gedanke an Sie, und an die glükliche Verbindung, die Sie heute vollziehen, wird mir den ganzen Tag aufheitern. Ich bitte Sie, Ihrer Frau Gemalin meine innigste Hochachtung zu bezeugen, und die Freude über Ihr beiderseitiges Glük.
Wäre Ihr Brief gestern, wie Sie hofften angekommen, so wäre die Bestellung schon gemacht; ich will sehen, ob sie heute zu machen ist; Sie wissen daß die Kaufleute noch gute Christen sind. Sie sollen das verlangte baldmöglst erhalten.
Ihr vorlezter Brief ist vom 12ten, Ihr lezter vom 16ten, mithin sind binnen 4. Tagen Schreiben, Antwort u. Rükantwort auf die Post gekommen. Der Brief vom 12ten ist also nicht liegen geblieben. Gewöhnlich braucht ein Brief von Jena hieher 2. Tage, und den 2ten früh Morgens bekomm' ich ihn.
Ich sehe, daß Ihnen in der vergangnen Woche jede Zeit zu lang war, und freue mich auch darüber, als ein Symptom Ihres damaligen Standes. Von heute an wird Ihnen jede Zeit zu kurz dünken, und die Tapeteneins. dürfen wohl einige Zeit unterwegs sein.
Von ganzem Herzen
der Ihrige
Schelling.
Metadata Concerning Header
  • Date: Sonntag, 19. November 1797
  • Sender: Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling ·
  • Recipient: Friedrich Immanuel Niethammer ·
  • Place of Dispatch: Leipzig · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
  • Notations:
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Briefe und Dokumente. Bd. 1. 1775‒1809. Hrsg. v. Horst Fuhrmans. Bonn 1962, S. 116.

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