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Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling to Friedrich Immanuel Niethammer TEI-Logo

L. 28ten Dec. 97.
Ich hoffe, Hr. Advocat Neubert hat Ihnen indeß geantwortet. Weil Ihr Brief mit dem Paket zu einer Zeit angekommen war, da ich kaum wieder mich selbst kannte, und ich mich des Pakets schlechterdings nicht erinnern noch von dem Bedienten, (der indeß nebst meinem älteren Eleven weggegangen ist) Nachricht darüber erhalten konnte, wollte ich mich bei ihm selbst erkundigen; mußte aber, da ich ihn nie zu Hause traf, den Brief zurüklassen. Ich hoffe, daß meine Unruhe vergeblich gewesen ist.
Sie erhalten anbei einen ziemlich voluminösen Beitrag zum philos. Journal. Ich habe noch einen Anhang beigefügt, worinn ich dem Verf. der Apologie etc. aus dem Traum helfen wollte – (wer ist denn der Ehrenmann?) Ich wünschte sehr, daß das Ganze baldmöglichst und auf Einmal abgedrukt werde, vorausgesezt, daß der Verleger vom 5ten Heft an 10 Thr. für den Bogen bezahlt, denn ich muß unter den jezigen Umständen auch darauf sehen.
Sie können sich vorstellen, daß mich die Recens. von Ammons Progr. höchlich gefreut hat. Es war in der That Zeit, dem seichten Schwäzer den Mund zu stopfen. Etwas Ähnles wäre den Hn. Bouterwek u. Buhle zu wünschen. Es ist eine neue Façon grob zu seyn, die diese Herrn gewählt haben. – Mit Vergnügen werde ich eine Anzeige Ihrer Abh. für's Philos.J. besorgen. Ich gedenke aus Gelegenheit des Hn. Reinhards einiges über Theologie zu sagen. Nur muß ich Sie um Geduld bitten.
Darf ich Sie wohl erinnern, daß mir noch einige Bogen zum 6ten Heft fehlen. Ich weis nicht, ob ich auch auf das 7te u. 8te Rechnung machen darf, wo nicht, so bitte ich Sie, gelegenheitl. den Verleger anzuweisen, daß er sie mir dennoch schikt, und den Preiß am Honorar für den neuen Beitrag abzieht.
Tausend Dank für Ihre gütige Einladung, die ich unmöglich annehmen konnte. Meinem lieben Vetter Breyer bitte ich Sie, zu sagen, daß ich hoffe, er werde Leipzig auf seiner Reise nicht vergessen.
Mit unveränderl. Hochachtung
der Ihrige
Schelling.
N. S. Den lezten dieses ziehe ich aus. Meine künftige Adresse ist No. 90 auf der Burgstraße in d. 2ten Etage.
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 28. Dezember 1797
  • Sender: Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling ·
  • Recipient: Friedrich Immanuel Niethammer ·
  • Place of Dispatch: Leipzig · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
  • Notations:
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Briefe und Dokumente. Bd. 1. 1775‒1809. Hrsg. v. Horst Fuhrmans. Bonn 1962, S. 117‒118.

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