L. 28ten Jun.
Sie erhalten hier, theuerster Freund, einen neuen Versuch einer Rec. Ihrer Dissertation, – aber auch nur einen Versuch; ich bitte Sie nun, daran zu ändern, zu streichen, zuzusezen, was Ihnen nötig dünkt, und mir das Mst. so zurükzuschiken. Ihren Sinn glaube ich nun wohl getroffen zu haben, aber es fragt sich, ob die Art und das Detail der Darstellung Ihren Beifall hat.
Ihr Advocat hat mir schon das erstemal und auch jezt wieder feierlich versprochen, Ihnen Ihre Papiere zu schiken; ich werde aber noch heute den Versuch machen, sie selbst zu erhalten.
Für das Journal wünschte ich zunächst eine Recens. von Schmids Zoonomie zu schiken; aber da das Ganze noch nicht erschienen ist, wird man wohl im Journal noch nicht davon sprechen können. Eine Fortsezung der Übersicht und eine Abh. über Theodizee werde ich auch schiken, sobald ich Zeit habe. Ich habe jezt fast nur den Sonnntag zu meiner Disposition. Ebendieß macht mich eine baldige Entscheidung der Sache in Jena doppelt wünschen. Wenn es möglich wäre, mir vorerst nur eine Zusage zu verschaffen, so wüßt' ich doch, was zu thun? – Das Ungewisse meiner Lage verhindert mich an jedem ernstlichen Entschluß. Ich danke Ihnen für die Mühe, die Sie sich gegeben haben, meinetwegen nach Tübingen zu schreiben. Es wird zwar nichts helfen, aber auch nichts schaden. Ich habe keine weitere Nachricht.
Daß ich die fehlenden Bogen von Fichte nicht erhalten, und daß die Schuld an der Nachlässigkeit des Buchhändlers liegt, davon bin ich ganz überzeugt; da ich aber ohnehin schon ein vollständiges Exemplar habe, so bitte ich Sie, sich weiter nicht zu bemühen.
Innigen Dank für Ihre Nachrichten wegen der Jenaer Angelegenheit. Überzeugt von Ihrer Freundschaft werde ich Sie nicht mehr bitten, in meinem Namen alles zu thun was zur Beschleunigung der Sache dienen kann; denn Beschleunigung ist für mich eine größre Wohlthat, als die Sache selbst. – Breyer'n werd' ich das nächste mal schreiben.
Ganz der Ihrige
Sch.
Verte, si placet.
N. S. Noch diesen Abend erhalte ich einen Brief von Haus, worinn man schreibt, daß Abel seinen Entschluß, die speculative Philos, abzugeben, verändert, und daß Schott also nichts wider sich hat. – Mein Entschluß ist nun gefaßt. Ich bitte Sie auf jeden Fall, sich für mich um ein Logis in Jena auf nächsten Winter umzusehen, denn ob ich dorthin berufen werde, oder nicht, meine Gesundheit so wenig als mein Verstand erlaubt mir länger, in der jezigen Lage zu bleiben.
Sie erhalten hier, theuerster Freund, einen neuen Versuch einer Rec. Ihrer Dissertation, – aber auch nur einen Versuch; ich bitte Sie nun, daran zu ändern, zu streichen, zuzusezen, was Ihnen nötig dünkt, und mir das Mst. so zurükzuschiken. Ihren Sinn glaube ich nun wohl getroffen zu haben, aber es fragt sich, ob die Art und das Detail der Darstellung Ihren Beifall hat.
Ihr Advocat hat mir schon das erstemal und auch jezt wieder feierlich versprochen, Ihnen Ihre Papiere zu schiken; ich werde aber noch heute den Versuch machen, sie selbst zu erhalten.
Für das Journal wünschte ich zunächst eine Recens. von Schmids Zoonomie zu schiken; aber da das Ganze noch nicht erschienen ist, wird man wohl im Journal noch nicht davon sprechen können. Eine Fortsezung der Übersicht und eine Abh. über Theodizee werde ich auch schiken, sobald ich Zeit habe. Ich habe jezt fast nur den Sonnntag zu meiner Disposition. Ebendieß macht mich eine baldige Entscheidung der Sache in Jena doppelt wünschen. Wenn es möglich wäre, mir vorerst nur eine Zusage zu verschaffen, so wüßt' ich doch, was zu thun? – Das Ungewisse meiner Lage verhindert mich an jedem ernstlichen Entschluß. Ich danke Ihnen für die Mühe, die Sie sich gegeben haben, meinetwegen nach Tübingen zu schreiben. Es wird zwar nichts helfen, aber auch nichts schaden. Ich habe keine weitere Nachricht.
Daß ich die fehlenden Bogen von Fichte nicht erhalten, und daß die Schuld an der Nachlässigkeit des Buchhändlers liegt, davon bin ich ganz überzeugt; da ich aber ohnehin schon ein vollständiges Exemplar habe, so bitte ich Sie, sich weiter nicht zu bemühen.
Innigen Dank für Ihre Nachrichten wegen der Jenaer Angelegenheit. Überzeugt von Ihrer Freundschaft werde ich Sie nicht mehr bitten, in meinem Namen alles zu thun was zur Beschleunigung der Sache dienen kann; denn Beschleunigung ist für mich eine größre Wohlthat, als die Sache selbst. – Breyer'n werd' ich das nächste mal schreiben.
Ganz der Ihrige
Sch.
Verte, si placet.
N. S. Noch diesen Abend erhalte ich einen Brief von Haus, worinn man schreibt, daß Abel seinen Entschluß, die speculative Philos, abzugeben, verändert, und daß Schott also nichts wider sich hat. – Mein Entschluß ist nun gefaßt. Ich bitte Sie auf jeden Fall, sich für mich um ein Logis in Jena auf nächsten Winter umzusehen, denn ob ich dorthin berufen werde, oder nicht, meine Gesundheit so wenig als mein Verstand erlaubt mir länger, in der jezigen Lage zu bleiben.