Leipzig 3ten Jul. 98.
Was werden Sie von mir denken, liebster Herr Perthes, daß ich jetzt erst Ihren freundschaftsvollen, schon so lange erhaltenen, Brief beantworte? Erlauben Sie mir auch, daß ich alle Entschuldigungen, die ich vorbringen könnte, übergehe, denn auch jezt noch bleibt mir nur ein kleiner Augenblik zu diesem Briefe. Ich hoffe künftigen Monat Leipzig zu verlassen, und einige Zeit in Dresden zu wohnen. Wo ich künftig seyn werde, muß eben jezt sich entscheiden; sagen Sie dem Verehrungswürdigen Jacobi, daß der erste Augenblik der Freiheit dem Flug nach Düsseldorf zum Voraus geweiht ist. Wie groß erscheint Er auch in der – an Volumen kleinen aber Inhalt großen Schrift, die ich Ihnen hier zurükschike! Wie mächtig hat Er zum voraus in Alles eingegriffen, was unserm Zeitalter indeß wichtig geworden ist; ebendeßwegen glaube ich, daß Er – der Erste, der dieß alles so gewaltig anregte, auch der Letzte seyn wird, der das enstandne Chaos wieder ordnet.
Sobald ich ruhiger bin, schreibe ich Ihnen mehr und weitläufiger. Jezt muß ich schließen.
Ich bitte Sie, Hn. Nessig <?> von mir zu grüßen. Leben Sie wohl.
Der Ihrige
Schelling.
Was werden Sie von mir denken, liebster Herr Perthes, daß ich jetzt erst Ihren freundschaftsvollen, schon so lange erhaltenen, Brief beantworte? Erlauben Sie mir auch, daß ich alle Entschuldigungen, die ich vorbringen könnte, übergehe, denn auch jezt noch bleibt mir nur ein kleiner Augenblik zu diesem Briefe. Ich hoffe künftigen Monat Leipzig zu verlassen, und einige Zeit in Dresden zu wohnen. Wo ich künftig seyn werde, muß eben jezt sich entscheiden; sagen Sie dem Verehrungswürdigen Jacobi, daß der erste Augenblik der Freiheit dem Flug nach Düsseldorf zum Voraus geweiht ist. Wie groß erscheint Er auch in der – an Volumen kleinen aber Inhalt großen Schrift, die ich Ihnen hier zurükschike! Wie mächtig hat Er zum voraus in Alles eingegriffen, was unserm Zeitalter indeß wichtig geworden ist; ebendeßwegen glaube ich, daß Er – der Erste, der dieß alles so gewaltig anregte, auch der Letzte seyn wird, der das enstandne Chaos wieder ordnet.
Sobald ich ruhiger bin, schreibe ich Ihnen mehr und weitläufiger. Jezt muß ich schließen.
Ich bitte Sie, Hn. Nessig <?> von mir zu grüßen. Leben Sie wohl.
Der Ihrige
Schelling.