Leipzig den 11ten Jul.
Dank Ihnen, theuerster Freund, innigen Dank für Ihre theilnehmende Freude. Ihren Brief von Mittwoch Nacht habe ich freilich erst Dienstag darauf, wahrscheinl. mit der Frankfurter Post bekommen; indeß sind Sie immer der Erste gewesen, der mir Nachricht gegeben hat. Gleichen Dank für das erneuerte Versprechen, mich in Ihr Haus aufzunehmen. Es kommt jezt alles darauf an, wie bald ich meine Entlassung erhalte; wenn es bald geschieht, will ich die lezten Sommermonate in Dresden zubringen; wo nicht, so wird es bei einer Reise dahin sein Bewenden haben. Auf jeden Fall werde ich nicht vor dem Oktober nach Jena kommen. Die Vorlesungen fangen doch wohl erst mit dem 9br an? Schreiben Sie mir, ob bis dahin wohl die andern Rescripte ergangen seyn werden, denn sonst würd' ich wohl mit Michaelis nicht anfangen können. Ihre Anweisungen wegen der Briefe an Voigt etc. werde ich befolgen. Für ein Auditorium sorgen Sie wohl auch. – Ist denn Ihre Sache noch nicht entschieden? – Sie erhalten hier Ihrem Verlangen gemäß noch ein Blättchen zu der überschikten Abh.. Soviel ich mich erinnern kann, paßt es zum Zusammenhang. – Da der Apologist die Sache ganz personell gemacht hat, werde ich ihm nicht öffentlich antworten; indeß lassen Sie es immerhin abdruken, wenn er Lust dazu bezeugt. Ich bin bereit, die Sache privatim abzumachen, und öffentlich zu revociren, NB. wenn er erst die Fordrung erfüllt, die ich in dem beigeschlossnen Brief an ihn mache. – Die Abh. welche Sie mir zur Prüfung geschikt haben, enthält 1) eine sehr gute Analyse des (hypothetischen) Begriffs Lebenskraft. 2) eine Theorie des Feuers, welche ziemlich verworren ist, und aus der ich wenigstens nicht klug werde. Indeß wäre zu wünschen, daß einiger guten Gedanken im 1sten Abschnitt wegen, das Ganze gedrukt würde. Die Forts, der Übersicht sollen Sie desto gewisser erhalten, da ich sie so einrichten werde, daß sie zugleich als Einleitung zu meinen Vorlesungen über Philos. d. Natur u.s.w. dienen kann.
Noch muß ich Ihnen Nachricht geben wegen des Erfolgs der Erkundigung wegen Ihrer Schrift, kein Buchhändler den ich darüber gefragt habe, zeigt Lust, jeder fragt, warum denn Stahl nicht auch die Übers, verlege, und so sind diese Hallunken alle zusammen gegen die Schriftsteller verschworen. Wenn Sie aber die Schrift neubearbeitet Crusius anböten, so zweifle ich nicht, daß er sie annehmen würde. Entschuldigen Sie mich bei Breyer, daß ich ihm immer nicht schreibe. Ich wünschte sehr, ihn noch in J. zu sehen. – Pfaff werde ich auch mitbringen. In Tübingen wird endlich – auf höhere Veranlassung heißt es – Gros in Erlang die Stelle erhalten, und so bin ich über die Entscheidung der Sache ganz zufrieden.
Wenn es mögl. ist, mir im philos. Journal noch 8 Tage freien Raum offen zu lassen, bitte ich Sie darum, damit vom 1sten Heft an eine Suite von Abh. folge.
Empfelen Sie mich Ihrer Frau Gemalin, und bleiben Sie immer mein Freund wie i ch
der Ihrige
Sch.
Dank Ihnen, theuerster Freund, innigen Dank für Ihre theilnehmende Freude. Ihren Brief von Mittwoch Nacht habe ich freilich erst Dienstag darauf, wahrscheinl. mit der Frankfurter Post bekommen; indeß sind Sie immer der Erste gewesen, der mir Nachricht gegeben hat. Gleichen Dank für das erneuerte Versprechen, mich in Ihr Haus aufzunehmen. Es kommt jezt alles darauf an, wie bald ich meine Entlassung erhalte; wenn es bald geschieht, will ich die lezten Sommermonate in Dresden zubringen; wo nicht, so wird es bei einer Reise dahin sein Bewenden haben. Auf jeden Fall werde ich nicht vor dem Oktober nach Jena kommen. Die Vorlesungen fangen doch wohl erst mit dem 9br an? Schreiben Sie mir, ob bis dahin wohl die andern Rescripte ergangen seyn werden, denn sonst würd' ich wohl mit Michaelis nicht anfangen können. Ihre Anweisungen wegen der Briefe an Voigt etc. werde ich befolgen. Für ein Auditorium sorgen Sie wohl auch. – Ist denn Ihre Sache noch nicht entschieden? – Sie erhalten hier Ihrem Verlangen gemäß noch ein Blättchen zu der überschikten Abh.. Soviel ich mich erinnern kann, paßt es zum Zusammenhang. – Da der Apologist die Sache ganz personell gemacht hat, werde ich ihm nicht öffentlich antworten; indeß lassen Sie es immerhin abdruken, wenn er Lust dazu bezeugt. Ich bin bereit, die Sache privatim abzumachen, und öffentlich zu revociren, NB. wenn er erst die Fordrung erfüllt, die ich in dem beigeschlossnen Brief an ihn mache. – Die Abh. welche Sie mir zur Prüfung geschikt haben, enthält 1) eine sehr gute Analyse des (hypothetischen) Begriffs Lebenskraft. 2) eine Theorie des Feuers, welche ziemlich verworren ist, und aus der ich wenigstens nicht klug werde. Indeß wäre zu wünschen, daß einiger guten Gedanken im 1sten Abschnitt wegen, das Ganze gedrukt würde. Die Forts, der Übersicht sollen Sie desto gewisser erhalten, da ich sie so einrichten werde, daß sie zugleich als Einleitung zu meinen Vorlesungen über Philos. d. Natur u.s.w. dienen kann.
Noch muß ich Ihnen Nachricht geben wegen des Erfolgs der Erkundigung wegen Ihrer Schrift, kein Buchhändler den ich darüber gefragt habe, zeigt Lust, jeder fragt, warum denn Stahl nicht auch die Übers, verlege, und so sind diese Hallunken alle zusammen gegen die Schriftsteller verschworen. Wenn Sie aber die Schrift neubearbeitet Crusius anböten, so zweifle ich nicht, daß er sie annehmen würde. Entschuldigen Sie mich bei Breyer, daß ich ihm immer nicht schreibe. Ich wünschte sehr, ihn noch in J. zu sehen. – Pfaff werde ich auch mitbringen. In Tübingen wird endlich – auf höhere Veranlassung heißt es – Gros in Erlang die Stelle erhalten, und so bin ich über die Entscheidung der Sache ganz zufrieden.
Wenn es mögl. ist, mir im philos. Journal noch 8 Tage freien Raum offen zu lassen, bitte ich Sie darum, damit vom 1sten Heft an eine Suite von Abh. folge.
Empfelen Sie mich Ihrer Frau Gemalin, und bleiben Sie immer mein Freund wie i ch
der Ihrige
Sch.