Lauterbach, den 14. Juli 1798.
Ew. Wohlgeboren
geehrtes vom 3. erhielt ich heute über Cassel, da ich eben im Begriff war, Ihnen von meiner mit Herrn G. R. v. Gatzert getroffenen Übereinkunft wegen der Beziehung der Universität Göttingen, die wir nicht anders als zweckmäßig finden mußten, Nachricht zu geben.
Ich bin weit davon entfernt, Ew. Wohlgeboren in der vortheilhaften Veränderung, die Ihr Herr Vater, wie Sie mir melden, mit Ihnen vor hat, hinderlich sein zu wollen, um so mehr, da ich nicht im Stande bin, Sie dafür zu entschädigen. Sehr hätte ich jedoch gewünscht, daß mein lieber Herr Vetter Ihre Gesellschaft bis an das Ende seiner Studien hätte genießen können, ob ich gleich von der Solidität seiner Principien so überzeugt bin, daß er hinfüro ohne Hofmeister sich selbst wird zu führen wissen. Da es indessen nöthig sein wird, auch über diesen Umstand mit meinem Herrn Mitvormund Abrede zu nehmen, so muß ich Ew. Wohlgeboren ergebenst bitten, so lange in Geduld zu stehen, bis ich von demselben auf mein heute an ihn erlassenes Schreiben Antwort erhalte, die ich sogleich mitzutheilen nicht verfehlen werde.
Mit ausgezeichneter Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
Ew. Wohlgeborengehorsamer
Diener
G. Riedesel
Ew. Wohlgeboren
geehrtes vom 3. erhielt ich heute über Cassel, da ich eben im Begriff war, Ihnen von meiner mit Herrn G. R. v. Gatzert getroffenen Übereinkunft wegen der Beziehung der Universität Göttingen, die wir nicht anders als zweckmäßig finden mußten, Nachricht zu geben.
Ich bin weit davon entfernt, Ew. Wohlgeboren in der vortheilhaften Veränderung, die Ihr Herr Vater, wie Sie mir melden, mit Ihnen vor hat, hinderlich sein zu wollen, um so mehr, da ich nicht im Stande bin, Sie dafür zu entschädigen. Sehr hätte ich jedoch gewünscht, daß mein lieber Herr Vetter Ihre Gesellschaft bis an das Ende seiner Studien hätte genießen können, ob ich gleich von der Solidität seiner Principien so überzeugt bin, daß er hinfüro ohne Hofmeister sich selbst wird zu führen wissen. Da es indessen nöthig sein wird, auch über diesen Umstand mit meinem Herrn Mitvormund Abrede zu nehmen, so muß ich Ew. Wohlgeboren ergebenst bitten, so lange in Geduld zu stehen, bis ich von demselben auf mein heute an ihn erlassenes Schreiben Antwort erhalte, die ich sogleich mitzutheilen nicht verfehlen werde.
Mit ausgezeichneter Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
Ew. Wohlgeborengehorsamer
Diener
G. Riedesel