Jena 13 ten Jul. 99.
Hochzuehrende Herrn,
Es wäre schon längst meine Pflicht gewesen, mich bei Ihnen wegen der an Sie gethanen Fragen, die Ideen etc. betreffend, zu entschuldigen u. zu versichern, daß Ihre Antwort mich vollkommen zufrieden gestellt hat.
Glauben Sie, daß ich es mir nie hätte einfallen lassen, eine solche Frage an Sie zu thun, wenn ich nicht dazu wäre veranlaßt, und durch den Wahn, als hätten Sie nur 500. Exemplar. Auflage gemacht, leichtgläubig gemacht worden.
Ich weis nicht, ob Sie nun nach dieser Erklärung mein Betragen entschuldbar finden werden. Allein erlauben Sie mir nun eine andere Frage zu thun, ob Sie sich selbst gegen sich selbst werden entschuldigen können, wegen der Art, wie Sie mich mit der noch bei Ihnen liegenden – und zum Schein sogar im Meßcatalog angekündigten Schrift – hingehalten haben, nachdem ich Ihnen zu wiederholtenmalen nicht nur meine Bereitwilligkeit, das Mst. zurükzunehmen, erklärt, sondern das Mst. ausdrüklich sogar zurük verlangt hatte und nur auf Ihre wiederholte Versicherung, daß es gedrukt werde und zur O. M. 99 erscheinen sollte, davon abgestanden war. – Urtheilen Sie, wie mir diese Behandlung erscheinen muß, da ich bis vor kurzer Zeit noch das Buch gedrukt glaubte, und dadurch eine sehr gute Gelegenheit, es anderwärts gedrukt zu bekommen, versäumt habe.
Müde der zweideutigen – oft wiederholten, nie gehaltenen – Versprechungen, verlange ich nochmals, daß Sie das Mst. jezt sogleich an mich zurükschiken, und ich hoffe nicht, daß Sie es mich zum 3tenmal werden verlangen lassen.
Ich erinnere mich, Ihnen noch für einige bei Ihnen genommne Musicalien u.s.w. schuldig zu seyn, u. bitte mir daher die Rechnung aus, um sie berichtigen zu können,
hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
Schelling.
Hochzuehrende Herrn,
Es wäre schon längst meine Pflicht gewesen, mich bei Ihnen wegen der an Sie gethanen Fragen, die Ideen etc. betreffend, zu entschuldigen u. zu versichern, daß Ihre Antwort mich vollkommen zufrieden gestellt hat.
Glauben Sie, daß ich es mir nie hätte einfallen lassen, eine solche Frage an Sie zu thun, wenn ich nicht dazu wäre veranlaßt, und durch den Wahn, als hätten Sie nur 500. Exemplar. Auflage gemacht, leichtgläubig gemacht worden.
Ich weis nicht, ob Sie nun nach dieser Erklärung mein Betragen entschuldbar finden werden. Allein erlauben Sie mir nun eine andere Frage zu thun, ob Sie sich selbst gegen sich selbst werden entschuldigen können, wegen der Art, wie Sie mich mit der noch bei Ihnen liegenden – und zum Schein sogar im Meßcatalog angekündigten Schrift – hingehalten haben, nachdem ich Ihnen zu wiederholtenmalen nicht nur meine Bereitwilligkeit, das Mst. zurükzunehmen, erklärt, sondern das Mst. ausdrüklich sogar zurük verlangt hatte und nur auf Ihre wiederholte Versicherung, daß es gedrukt werde und zur O. M. 99 erscheinen sollte, davon abgestanden war. – Urtheilen Sie, wie mir diese Behandlung erscheinen muß, da ich bis vor kurzer Zeit noch das Buch gedrukt glaubte, und dadurch eine sehr gute Gelegenheit, es anderwärts gedrukt zu bekommen, versäumt habe.
Müde der zweideutigen – oft wiederholten, nie gehaltenen – Versprechungen, verlange ich nochmals, daß Sie das Mst. jezt sogleich an mich zurükschiken, und ich hoffe nicht, daß Sie es mich zum 3tenmal werden verlangen lassen.
Ich erinnere mich, Ihnen noch für einige bei Ihnen genommne Musicalien u.s.w. schuldig zu seyn, u. bitte mir daher die Rechnung aus, um sie berichtigen zu können,
hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
Schelling.