Freiberg, den 30. April 1801.
Bester Freund!
Ich schicke Dir hiermit das Buch ganz und gar – und kann nur wenig darüber sagen. Wenn Du wüßtest, wie ungeheuer viel dazu gehört, die Erfahrungen, die unvollkommenen, in tausend elenden Büchern zerstreuten, unordentlich zerstreueten – auch nur so zu ordnen, Du würdest Dir eine Vorstellung von der ungeheuersten Anstrengung machen können, die ich noch erlebt habe. Eben deshalb habe ich bei der Theorie, die nach diesem, vor allem aber – nach Dir – mir in der That das leichtere ist, manches bis zum zweiten Theil aufgeschoben. – Ich bitte Dich auf das entdeckte Verhältnis des Sauerstoffs zum Cohäsionsprocess aufmerksam zu sein. Welch eine Bestätigung für Dich! – Nur glaube ich, muß man mit der Erfahrung sauber umgehen, und ich sehe selbst das gegenwärtige nur für eine Einleitung zu einer sehr genauen Untersuchung aller Metalle an, bei der ich – in einem durch königl. Geld, ich suche schon darum an – hoffentlich zu errichtenden metallurgischen Laboratorium alle sogenannten physischen Eigenschaften genau untersuchen will.
Wie sehne ich mich nach Deiner Zeitschrift.
– Wir werden gewiß siegen. Ich habe eine Überzeugung, die immer stärker wird, und die Natur spricht mich immer unmittelbarer an. In dieser Schrift findest Du – wie ich hoffe – viel Anlage – könnte ich aber auch mit etwas anderem anfangen? Sie ist eine Ankündigung meiner Arbeit.
O! könnte ich Dir nur sagen, was ich Dir schuldig bin! Könnte ich die Welt nur überzeugen, wie viel die Wissenschaft Dir schuldig ist!
Ehe ich Deutschland verlasse – das heißt im Juni, komme ich nach Jena. Jetzt mache ich 14 Tage eine kleine Fußreise – wenn ich zu Hause komme, finde ich doch die Zeitschrift?
Steffens.
Möller schickt Dir hierbei eine in der That wichtige – und, wie Du ohne Zweifel gestehen wirst, genialische Abhandlung. Was übereinstimmt mit meinen Äußerungen, ist durchaus unabhängig von mir – in Dresden, wo er sich aufhielt, gefunden. Vieles hast Du sicher ebenfalls auf einem andern Wege gefunden. Du wirst gewiß gestehen, daß Möller ein herrlicher Mensch ist.
Bester Freund!
Ich schicke Dir hiermit das Buch ganz und gar – und kann nur wenig darüber sagen. Wenn Du wüßtest, wie ungeheuer viel dazu gehört, die Erfahrungen, die unvollkommenen, in tausend elenden Büchern zerstreuten, unordentlich zerstreueten – auch nur so zu ordnen, Du würdest Dir eine Vorstellung von der ungeheuersten Anstrengung machen können, die ich noch erlebt habe. Eben deshalb habe ich bei der Theorie, die nach diesem, vor allem aber – nach Dir – mir in der That das leichtere ist, manches bis zum zweiten Theil aufgeschoben. – Ich bitte Dich auf das entdeckte Verhältnis des Sauerstoffs zum Cohäsionsprocess aufmerksam zu sein. Welch eine Bestätigung für Dich! – Nur glaube ich, muß man mit der Erfahrung sauber umgehen, und ich sehe selbst das gegenwärtige nur für eine Einleitung zu einer sehr genauen Untersuchung aller Metalle an, bei der ich – in einem durch königl. Geld, ich suche schon darum an – hoffentlich zu errichtenden metallurgischen Laboratorium alle sogenannten physischen Eigenschaften genau untersuchen will.
Wie sehne ich mich nach Deiner Zeitschrift.
– Wir werden gewiß siegen. Ich habe eine Überzeugung, die immer stärker wird, und die Natur spricht mich immer unmittelbarer an. In dieser Schrift findest Du – wie ich hoffe – viel Anlage – könnte ich aber auch mit etwas anderem anfangen? Sie ist eine Ankündigung meiner Arbeit.
O! könnte ich Dir nur sagen, was ich Dir schuldig bin! Könnte ich die Welt nur überzeugen, wie viel die Wissenschaft Dir schuldig ist!
Ehe ich Deutschland verlasse – das heißt im Juni, komme ich nach Jena. Jetzt mache ich 14 Tage eine kleine Fußreise – wenn ich zu Hause komme, finde ich doch die Zeitschrift?
Steffens.
Möller schickt Dir hierbei eine in der That wichtige – und, wie Du ohne Zweifel gestehen wirst, genialische Abhandlung. Was übereinstimmt mit meinen Äußerungen, ist durchaus unabhängig von mir – in Dresden, wo er sich aufhielt, gefunden. Vieles hast Du sicher ebenfalls auf einem andern Wege gefunden. Du wirst gewiß gestehen, daß Möller ein herrlicher Mensch ist.