Jena den 25ten May 1801.
Fichte hat mir aufgetragen, Ihnen, Verehrungswürdigster Herr Geheimer Rath, das beiliegende Exemplar seines Schreibens an Reinhold nebst seiner Empfehlung und Bezeugung der innigen Theilnahme, so er an Ihrer Genesung und vollkommnen Wiederherstellung genommen, zu überschiken. Auch das Exemplar, welches er Schiller´n bestimmt hat, bin ich so frei, beizulegen.
Fichte´s Schrift ist mir das längsterwartete Zeichen, und es dünkt mir ein sehr wichtiges Geschenk, nicht nur in der Gattung, zu der es zunächst gehört, der polemischen, sondern für die Philosophie selbst. In der That bedurfte es jezt vielleicht nichts weiter, als des Satzes, den er hier ausgesprochen hat, daß alles Setzen nur ein Setzen des Unendlichen ist. Es folgt wenigstens unmittelbar daraus, daß es nur Einen Gegenstand des Erkennens in allem Erkennen, und also auch durchaus nur Eine Erkenntniß giebt.
Ich muß sehr um Verzeihung bitten, daß ich noch immer den Spinoza behalte. Sollte es sich gerade fügen, daß Sie selbst ihn jezt nicht zu gebrauchen denken, so bin ich so frei, ihn für die Zeit der weiteren Ausarbeitung meiner Darstellung mir noch auszubitten. . . .
Schelling.
Fichte hat mir aufgetragen, Ihnen, Verehrungswürdigster Herr Geheimer Rath, das beiliegende Exemplar seines Schreibens an Reinhold nebst seiner Empfehlung und Bezeugung der innigen Theilnahme, so er an Ihrer Genesung und vollkommnen Wiederherstellung genommen, zu überschiken. Auch das Exemplar, welches er Schiller´n bestimmt hat, bin ich so frei, beizulegen.
Fichte´s Schrift ist mir das längsterwartete Zeichen, und es dünkt mir ein sehr wichtiges Geschenk, nicht nur in der Gattung, zu der es zunächst gehört, der polemischen, sondern für die Philosophie selbst. In der That bedurfte es jezt vielleicht nichts weiter, als des Satzes, den er hier ausgesprochen hat, daß alles Setzen nur ein Setzen des Unendlichen ist. Es folgt wenigstens unmittelbar daraus, daß es nur Einen Gegenstand des Erkennens in allem Erkennen, und also auch durchaus nur Eine Erkenntniß giebt.
Ich muß sehr um Verzeihung bitten, daß ich noch immer den Spinoza behalte. Sollte es sich gerade fügen, daß Sie selbst ihn jezt nicht zu gebrauchen denken, so bin ich so frei, ihn für die Zeit der weiteren Ausarbeitung meiner Darstellung mir noch auszubitten. . . .
Schelling.