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Ludwig Tieck an Sophie Bernhardi TEI-Logo

Liebste Schwester,
Wie kömmt es, daß du in so langer Zeit nicht schreibst? – Du bist doch wohl nicht kranck? – Das will ich nicht hoffen, ich bin recht gesund und wohl und will nächstens nach dem schönen abentheuerlichen Jaxthausen laufen. – Was machen meine lieben Eltern und der Künstler? – O wenn ich sie nur alle geschwind einmahl wiedersehen könnte! – Wäre Berlin doch nicht so sehr weit. – Nächstens will ich dir auch einmahl einen Brief an Piesker mitschikken, hat der denn gar nichts von sich hören lassen? Haben die aus Golzow nicht geschrieben und den Mantel geschickt? – Ich brauche ihn nicht, ich wollte mich nur danach erkundigen. –
Ich bin hier immer sehr gesund, die Luft und die Gegend ist vortreflich und ich lebe hier sehr vergnügt. Ich bin schon mehrmals in dem alten abentheuerlichen Nürnberg gewesen. –
Lebe recht wohl, die Post geht, ich kann dir nichts mehr sagen.
Leb recht wohl,
Dein Bruder.
Nächstens gewiß mehr.
Briefkopfdaten
  • Datum: [zwischen dem 12. und 21. Juli 1793]
  • Absender: Ludwig Tieck ·
  • Empfänger: Sophie Bernhardi ·
  • Absendeort: Erlangen · ·
  • Empfangsort: Berlin · ·
  • Anmerkung:
Druck
  • Bibliographische Angabe: Littlejohns, Richard: Mit Tieck in Erlangen: Eine Neue Dokumentation. In: Ders.: Wackenroder-Studien. Gesammelte Aufsätze zur Biographie und Rezeption des Romantikers. Frankfurt a. M. [u.a.] 1987 (= Helicon; 7), S. 30–31.

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