wen ich dan mit nach Wörliz reise das ist eine Hoffnung womit ich mich jezt bei jeden unangenehmen Zufal tröste. Ich lese jezt sehr wenig ich habe schon 3 Wochen Bücher von Wakenroder und habe sie noch nicht durchgelesen den du kanst dir wohl denken das ich jezt viel Arbeit habe da wir allein sind. Ich werde wohl bald aufhören müßen ich habe schon seit einigen Tagen so heftige Zanschmerzen das plagt mich ganz entsezlich. Schreib mir nur in deinen nächsten Brief das du mich noch lieb hast und das du [ü]ber meine Schreiberei nicht böse bist. Noch eins die M Hempel suchte die Bekantschaft wieder zu erneuern du kanst dir denken das ich das vermieden habe. Welche elende Menschen giebt es doch in der Welt. Welche traurige Erfahrungen habe ich nicht schon in den Fal gemacht. Der Gedanke macht mich oft traurig das ich doch nur so wenig Bekantschaft gehabt habe und das auch diese wenige nichts taugt. Bin ich nur so unglücklich auf solche Menschen zu trefen oder sind die mehrnsten Menschen so? Wen das lez[te] der Fal sein solte dan wil ich mir nie Mühe geben viel Bekantsc[h]aften zu haben. Ich muß aufhören ich habe ganz entsezliche Schmerzen Lebe wohl mein liebster Bruder Schreib mir sehr bald [hö]rst du. Vater Mutter und der Künstler laßen alle herzlich grüßen. Vergiß mich ja nicht schreib ja bald lebe wohl Deine
zärtliche Schw.es[ter]
S Tieck.
zärtliche Schw.es[ter]
S Tieck.