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Ludwig Tieck to Sophie Bernhardi TEI-Logo

Liebste Schwester,
Ich habe dir so lange nicht geschrieben, weil ich dir wirklich eben nichts zu schreiben wußte, nun auch jezt kann ich dir nichts weiter sagen, als daß ich wohl und gesund bin. – Daß ich dir so lange nicht geschrieben habe, wirst du mir vergeben und auch Malchen, die dich von Herzen grüssen läßt, läßt um Verzeihung bitten. Zum Ersatz wird sie dir nächstens recht weitläufig schreiben und ich werde selber nächstens nach Berlin zurückkommen, wenn ich abreise, erfährst du noch vorher in einem Briefe: ich hoffe dich wohl und gesund anzutreffen, in einigen Tagen reise ich ab. Ich bin ganz vergnügt, ausser daß ich mich oft über dein Befinden ängstige, von Lottchen Alberti haben wir die Nachricht, daß du sie besucht hast, und ziemlich wohl aussehest: wenn ich dich erst wieder sehe, will ich dir mündlich recht vieles erzählen, zum Schreiben habe ich keine Lust und dies wirst du wohl schon an mir gewohnt sein.
Grüsse meine Eltern und alle meine Freunde, besonders Wackenroder herzlich. Ich bin darum so kurz, weil ich dich gewiß in kurzer, sehr kurzer Zeit wiedersehe.
Dein Brud
L. Tieck.
Lünebg am 14tn August.
1797.
Metadata Concerning Header
  • Date: Montag, 14. August 1797
  • Sender: Ludwig Tieck ·
  • Recipient: Sophie Bernhardi ·
  • Place of Dispatch: Lüneburg ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
  • Notations:
Printed Text
  • Bibliography: Letters to and from Ludwig Tieck and His Circle. Unpublished Letters from the Period of German Romanticism Including the Unpublished Correspondence of Sophie and Ludwig Tieck. Edited by Percy Matenko, Edwin H. Zeydel, Bertha M. Masche. Chapel Hill 1967 (= UNC Studies in the Germanic Languages and Literature; 57), S. 357.

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