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Sophie Bernhardi to Ludwig Tieck TEI-Logo

1802.
Liebster Bruder
Alles Unglück welches ich dir melden kann wirst du wissen. Ich kan über nichts mehr klagen das einzige Gefühl daß mich noch berührt ist das brennende Verlangen dich zu sehen. Ich bitte dich nun mir mit umgehender Post eine gerichtliche Volmacht zu schiken das du mit allen unseren Verfügungen zufrieden sein wilst. Zögere nicht mir dies zu schiken den je länger du damit zögerst je länger zwingst du mich in Berlin zu bleiben. Das nichts übrig bleiben wird weist du schon von selbst wen aber nicht zu viele Schulden bleiben so wollen wir sie bezalen da es der Wu[n]sch der Eltern immer war jedermann das Seinige zu geben. Mit der nächsten Post hoffe ich ruhiger zu schreiben. Ich bin nur durch die gröste Sorge einem gefährlichen Übel entronnen. Lebe wohl besorge meinen Auftrag damit ich Berlin verlassen kan das mir verhaßt ist.
S T.
Metadata Concerning Header
  • Date: [ca. Ende April 1802]
  • Sender: Sophie Bernhardi ·
  • Recipient: Ludwig Tieck ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Dresden · ·
  • Notations:
Printed Text
  • Bibliography: Letters to and from Ludwig Tieck and His Circle. Unpublished Letters from the Period of German Romanticism Including the Unpublished Correspondence of Sophie and Ludwig Tieck. Edited by Percy Matenko, Edwin H. Zeydel, Bertha M. Masche. Chapel Hill 1967 (= UNC Studies in the Germanic Languages and Literature; 57), S. 364.

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