[1] Wenn Sie meine Freundschaft und mein Andenken nach meinem Briefschreiben beurtheilen, so thun Sie mir Unrecht. Ich und meine Frau, die Sie und ihre liebe Frau u Mad. Lorchen herzlich grüssen läßt, haben noch oft von Ihnen u Ihrer Familie gesprochen. Ich hatte eine rechte Freude, als ich in Leipzig auf Ostern so unvermuthet ihre Frau fand, ich dachte immer noch, sie sollte nach Dresden reisen. Was machen ihre lieben Kinder? Wenn Sie einmahl ein halbes Stündchen Zeit übrig haben, so melden Sie uns doch, wie es Ihnen allen geht, und seien Sie versichert, daß wir immer den herzlichsten Antheil nehmen, wenn wir auch im Schreiben nachlässig sind.
Wenn es möglich ist, so geben Sie doch beigehendes Mskpt keinem ganz unerfahrnen Setzer in die Arbeit, der manichfaltigen Verse und Sylbenmaasse wegen, auch bitte ich, daß Setzer u [2] Correktor sich ganz genau an Sprache u Ortographie des Msk. halten, keine Abbreviaturen machen, wo in der Abschrift kein Sinn, keine Buchstaben hinzufügen, statt eines alten Wortes kein neues setzen, es kommt mir auf tausend Kleinigkeiten an, die diese Leute so gern verbessern, weil sie immer meinen, der Autor hat sich verschrieben, oder geirrt; ich bin etwas ängstlich, weil keiner von Schlegels in Jena ist, der die lezte Correktur lesen könnte. – Leben Sie recht wohl, bleiben Sie gesund u vergessen Sie uns nicht, wie ich Sie nicht vergesse.
Der Ihrige
L. Tieck.
[3] H Tieck in Dresden
Januar 1802
des Herrn Wessel-
höft, Wohlgebohr.
Wenn es möglich ist, so geben Sie doch beigehendes Mskpt keinem ganz unerfahrnen Setzer in die Arbeit, der manichfaltigen Verse und Sylbenmaasse wegen, auch bitte ich, daß Setzer u [2] Correktor sich ganz genau an Sprache u Ortographie des Msk. halten, keine Abbreviaturen machen, wo in der Abschrift kein Sinn, keine Buchstaben hinzufügen, statt eines alten Wortes kein neues setzen, es kommt mir auf tausend Kleinigkeiten an, die diese Leute so gern verbessern, weil sie immer meinen, der Autor hat sich verschrieben, oder geirrt; ich bin etwas ängstlich, weil keiner von Schlegels in Jena ist, der die lezte Correktur lesen könnte. – Leben Sie recht wohl, bleiben Sie gesund u vergessen Sie uns nicht, wie ich Sie nicht vergesse.
Der Ihrige
L. Tieck.
[3] H Tieck in Dresden
Januar 1802
des Herrn Wessel-
höft, Wohlgebohr.