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Ludwig Tieck to Breitkopf & Härtel TEI-Logo

[1] Dresden, den 15t. Jan. 1802
Ich habe durch Herrn Wagner in Leipzig gehört, daß Ew. Wohlgebohrn geneigt sind, den Verlag eines Werkes von mir, Oktavianus, zu übernehmen. Sie wollen, daß ich Ihnen bestimmt die Bogenanzahl angeben soll, die es im Drucke ausmachen soll, und so kann ich Ihnen sagen, daß es beträchtlich länger als die Genoveva ist da dieses Werk aus zweien zusammenhängenden Schauspielen besteht, lassen Sie es also elegant und zierlich drucken, (wie mir H. W. geschrieben, daß Sie willens wären) etwa mit Ungerschen Lettern, oder in dem Format, wie der Roman Florentin, etwas enger wie meine Oper, der verzauberte Wald, oder wie irgend ein Buch, das nicht so eng gedruckt ist, als meine Romantischen Dichtungen, so kann ich Sie versichern, daß das Werk gewiß 28 Bogen beträgt, vielleicht 29, vielleicht 30, so daß meine Foderung und Ihr [2] Anerbieten im Grunde ein und dasselbe ist. Mich nöthigt eine Ausgabe auf eine runde Summe von 60 Frd. zu rechnen, und ein ausgebliebenes Geld zu der Bedingung, daß ich mit Ablieferung des Msk. das Honorar erhalte, u mit dem ersten Stück die Hälfte davon. Diesen ersten Th. des Msk. können Sie auf diesen Fall gleich von H. Wagner in Empfang nehmen, doch ersuche ich Sie um die Gefälligkeit, mich Ihren Entschluß sogleich wissen zu lassen, weil mir daran liegt, daß dieses Gedicht noch zur Ostermesse im Drucke fertig wird. Wegen des Druckes selbst muß ich Sie ersuchen, das Msk: keinem ganz unerfahrnen Setzer und Correktor in die Hände zu geben, damit es ganz genau nach meiner recht genauen Abschrift kopirt werde; daß die Personen über den Reden gedruckt werden, daß meine Ortographie beibehalten werde, die Verse genau so abgetheilt, u.s.w. Ich bin mit aller Hochachtung
Ihr Ergebner
L. Tieck.
[3] Ich füge nur noch die Frage hinzu, ob Sie vielleicht gesonnen wären, zu dem Werke ein Kupfer hinzuzufügen. Ein schlechtes Kupfer ist eher eine Beschimpfung als eine Zierde eines Buches, doch könnte ich Ihnen eine schöne Zeichnung von einem Mahler Hartmann versprechen, der sich jezt in Dresden aufhält, u ohne Zweifel zu den besten Zeichnern gehört.
[4] An den
Herrn Hertel, Wohlgebohr.
Einlage

1802. Dresden
d. 15 Jan. Tieck
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Metadata Concerning Header
  • Date: Freitag, 15. Januar 1802
  • Sender: Ludwig Tieck ·
  • Recipient: Breitkopf & Härtel ·
  • Place of Dispatch: Dresden · ·
  • Place of Destination: Leipzig · ·
  • Notations:
Manuscript
  • Provider: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Classification Number: Slg. Härtel, Tieck, Ludwig
Language
  • German
Editors
  • Fath, Laura
  • Strobel, Jochen

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