An Bernhardi, Bing, meine Schwester, mei[nen] Bruder,
Ich bin wohl, und ich wünsche nur, daß ich dasselbe von Euch allen hören möge. Ich bin nun in Waldenberg mitten unter den schönsten Bergen und guten aber amüsanten Leuten, die wenigen ausgenommen, um derentwillen ich hiehergereist bin. Ich lebe nur in der Gegenwart, recht wie der Dichter immer sollte; einen Brief zu schreiben habe ich gar keine Lust, ich will Euch meine Reisebeschreibung in Berlin müdl. vortragen. Ich hätte mit dem Künstler wohl die Antiken in Dresden sehn mögen, der uns herumführte, war ein Esel.
Meine Schwester soll mir schreiben, Bernhardi wird ihr die ordentl. Addresse sagen, ich bin in Aengsten, daß du kranck bist. Malchen läßt dich von Herzen grüßen, dein Brief nach Dresden ist verlohren gegangen, gwiß weil du imer so dumme und undeutliche Adressen machst.
In der Gallerie in Dresden habe ich nur ein paar Bilder recht scharf gesehn, denn es ist auch sehr viel unnützes, tausend Beweise, daß die Künstler nicht gewußt haben, was sie mit ihrer Kunst anfangen sollen.–
Statt eines längern Briefes will ich liber noch einige Verse oder Kindereyen beilegen, die ich so unterwegs geht habe, Kunst und Liebe ist f** den Ruinen von Tarandt geschrieben, bey Dresden,
Wollen Sie mir lieber Bing bei Gelegnheit schreiben, so machen Sie mir eine große Freude, so auch der Künstler.–Alle!–
Adieu!
Waldenb[ur]g am 13tn Aug. 96.
Ich bin wohl, und ich wünsche nur, daß ich dasselbe von Euch allen hören möge. Ich bin nun in Waldenberg mitten unter den schönsten Bergen und guten aber amüsanten Leuten, die wenigen ausgenommen, um derentwillen ich hiehergereist bin. Ich lebe nur in der Gegenwart, recht wie der Dichter immer sollte; einen Brief zu schreiben habe ich gar keine Lust, ich will Euch meine Reisebeschreibung in Berlin müdl. vortragen. Ich hätte mit dem Künstler wohl die Antiken in Dresden sehn mögen, der uns herumführte, war ein Esel.
Meine Schwester soll mir schreiben, Bernhardi wird ihr die ordentl. Addresse sagen, ich bin in Aengsten, daß du kranck bist. Malchen läßt dich von Herzen grüßen, dein Brief nach Dresden ist verlohren gegangen, gwiß weil du imer so dumme und undeutliche Adressen machst.
In der Gallerie in Dresden habe ich nur ein paar Bilder recht scharf gesehn, denn es ist auch sehr viel unnützes, tausend Beweise, daß die Künstler nicht gewußt haben, was sie mit ihrer Kunst anfangen sollen.–
Statt eines längern Briefes will ich liber noch einige Verse oder Kindereyen beilegen, die ich so unterwegs geht habe, Kunst und Liebe ist f** den Ruinen von Tarandt geschrieben, bey Dresden,
Wollen Sie mir lieber Bing bei Gelegnheit schreiben, so machen Sie mir eine große Freude, so auch der Künstler.–Alle!–
Adieu!
Waldenb[ur]g am 13tn Aug. 96.