Ludwig Tieck an Friedrich Nicolai

Ich überschicke hiemit Ew. Wohlgebohrn die Fortsetzung des Mskpts, es fehlen nur noch wenige Blätter, die ich wegen plötzlicher Augenschmerzen noch nicht habe abschreiben können, sollte es aber nöthig sein, so kann ich sie Ihnen heute doch noch schicken, wenigstens morgen oder übermorgen, da wie gesagt, nicht viel Mskpt fehlt, um diesen Band zu beschließen. Da Sie immer so gütig gewesen sind, mir bei Ablieferung des Mscpt. das Honorar zu bewilligen, so habe ich mich auch diesmahl auf Ihre Freundschaft verlassen. Ich befinde mich nur in meiner jetzigen Verlegenheit, weil ich die Straußfed. zu beendigen wünschte, sonst hätte ich in dieser Zeit eine andre angefangene Arbeit zu Ende gebracht: wenn Ew. Wohlgebohrn daher auch nicht geneigt sein sollten, das Scha[uspiel] in der Sammlung aufzunehmen, so bitte ich Sie doch ergebenst um Vorschuß, weil ich Ihnen dann das restirende Mscpt gewiß innerhalb 10 bis 12 Tagen abliefern kann, da ich einige Erzählungen zu liegen habe die ich zu einem andren Behuf ausgearbeitet hatte und die ich beinahe nur abzuschreiben brauche.–Sie waren ja so gütig, mir bei der Abliefrg. des Mscpt das Honorar zu versprechen und darum verzeihen Sie meine Dreistigkeit, ich nenne mich mit der größten Hochachtung
Ew. Wohlgebohrn
Berl. d. 23ten. Decbr. 1797
ergebenst. Diener,
Ludwig Tieck.